Das 1963 eingeweihte Gerhart-Hauptmann-Haus ist der zentrale Sitz der Stiftung „Gerhart-Hauptmann-Haus – Deutsch-osteuropäisches Forum“. In dem Gebäude befinden sich - neben der Verwaltung der Stiftung - eine öffentlich zugängliche wissenschaftliche Spezialbibliothek, eine Artothek mit bundesweit einzigartiger Sammlung ostdeutscher Kunst aus den früheren Ostgebieten und Südosteuropa und das Danziger Zimmer. Die Straßenfront ziert das Glockenspiel zum Gedenken an die alte Heimat.
Der Bau wurde von Walter Kroner und Bruno Lambart (1924-2014) von 1960 bis 1962 erbaut. Die unteren Geschosse des fünfgeschossigen Betonbaus sind vollständig verglast. Darüber wurde im linken Drittel der Fassade ein Glockenspiel eingebaut. Dieses ist von den Flaggen der Länder Osteuropas umgeben. Die anderen zwei Drittel der Fassade zeigt eine zweigeschossige schlichte Fensterzeile, bestehend aus zwei Reihen quadratischer Fenster. Dahinter befindet sich der Eichendorff-Saal. Darüber befinden sich Bahnen aus Betonplatten mit Fensterreichen aus nahtlos nebeneinander liegenden quadratischen Fenstern
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus Die vom Land Nordrhein-Westfalen getragene Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus – Deutsch-osteuropäisches Forum verfolgt gemäß ihrer Satzung den Zweck der Erhaltung, Darstellung und Weiterentwicklung der Kultur der historischen deutschen Ostgebiete und der deutschen Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa in Nordrhein-Westfalen und in den Herkunftsgebieten der vertriebenen Ostdeutschen. Darunter fällt die Behandlung deutscher Vertriebenenprobleme und Aussiedlerprobleme in Wissenschaft und Forschung, die Erhaltung und Stärkung der kulturellen Identität der deutschen Volksgruppen in Mitteleuropa, Osteuropa und Südosteuropa auf der Grundlage der Völkerverständigung, die kulturelle und gesellschaftliche Eingliederung Deutscher, die aus Osteuropa und Südosteuropa kommen, die Darstellung und Förderung der Wechselbeziehungen der deutschen Kultur mit den Kulturen in Mitteleuropa, Osteuropa und Südosteuropa sowie die Förderung des friedlichen Zusammenlebens der Völker.
Zur Geschichte der Stiftung Die Stiftung wurde durch einen Beschluss der nordrhein-westfälischen Landesregierung unter Ministerpräsident Fritz Steinhoff (SPD) am 29. April 1957 begründet. Sie trug zunächst den Namen „Stiftung Haus des Deutschen Ostens“. Zu diesem Zeitpunkt lebten über zwei Millionen Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Nordrhein-Westfalen.
Im Juni 1963 konnte Ministerpräsident Dr. Franz Meyers (CDU) nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit in der Düsseldorfer Bismarckstrasse das der Stiftung gehörende Haus eröffnen. Es bietet seither der Öffentlichkeit ein vielfältiges kulturelles Veranstaltungsprogramm und dient als Tagungsstätte und Begegnungsstätte mit Gästen aus dem Inland und Ausland. Seit dem Herbst 1966 steht die Bibliothek der Stiftung allen interessierten Nutzern zur Verfügung. Der Schwerpunkt der inzwischen rund 80.000 Medien umfassenden Sammlung liegt auf Publikationen zu Kultur und Geschichte der ehemaligen deutschen Ostgebiete bzw. Siedlungsgebiete wie auch zu Gegenwartsfragen in Ostmitteleuropa und Osteuropa. Infolge der politischen Umbrüche zu Beginn der 1990er Jahre und der Öffnung Ostmitteleuropas und Osteuropas erfuhr die Zusammenarbeit mit Partnern aus dieser Region eine verstärkte Akzentuierung im Rahmen der Stiftungstätigkeit. In Anbetracht dessen erfolgte im November 1992 mit Billigung der von Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) geführten Landesregierung die Umbenennung in „Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus – Deutsch-osteuropäisches Forum“. Die Namensgebung nach dem in Schlesien geborenen Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann (1862-1946), dessen Werk nach wie vor zur Weltliteratur zählt, trägt dem Gedanken des kulturellen Brückenbaus zu unseren europäischen Nachbarn Rechnung.
Im Zeichen der Osterweiterung der Europäischen Union ist die Aufgabe der Bewahrung und Pflege unseres gemeinsamen historischen und kulturellen Erbes aktueller denn je. Die Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus – Deutsch-osteuropäisches Forum trägt zum völkerverbindenden Dialog im neuen Europa bei.
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