Die Aquäduktbrücke von Vussem ist wohl das bekannteste Bauwerk der römischen Eifelwasserleitung. Sie versorgte die Provinzhauptstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln, mit Trinkwasser aus der Eifel. Die römischen Ingenieure planten die Leitung so, dass das Wasser durch das Gefälle der Leitung aus eigener Kraft fließen konnte. In Vussem errichteten die Baumeister eine Aquäduktbrücke, um ein Seitental des Veybaches zu überqueren und sich so eine aufwändige Umgehung des Tals zu sparen. Damit im Winter das Wasser in der Brücke nicht einfror, war hier das Gefälle der Leitung etwas größer. So konnte das Wasser schneller fließen.
Die römische Aquäduktbrücke war 80 Meter lang und besaß maximal zwölf Pfeiler, die die Kanalrinne trugen. Die Brückenbögen saßen auf mächtigen Sandsteinplatten („Kämpferplatten“) auf. Das Wasser wurde in einer Höhe von 10 Metern über den Talgrund geführt. Die Kanalrinne deckten die Römer mit mächtigen Sandsteinplatten ab. Das Pfeilermauerwerk bestand aus Grauwackesteinen mit reichlich verwendetem Mörtel. Außen war es mit sauber zugeschlagenen Grauwackesteinen verblendet.
Zwei Pfeilerreste wurden beim Bau des Vussemer Sportplatzes ohne Ausgrabung zerstört. Walter Haberey grub 1959 weitere Pfeilerfundamente aus. Anschließend wurde ein Teil der Aquäduktbrücke auf den römischen Fundamenten rekonstruiert. Der Zahn der Zeit hatte an diesem Bauwerk von 1959 genagt, sodass 2011 seine Sanierung notwendig wurde. Die erstaunlich gut erhaltene römische Originalsubstanz hebt sich nach den Bauarbeiten nun bestens von den rekonstruierten Bauteilen ab.
Hinweise Die Brücke bei Vussem ist eingetragenes Bodendenkmal (Mechernich Nr. 6, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Nr. EU 067c) und Bodendenkmal der ArchaeoRegion Nordeifel (Nr. 17). Die Brücke der Eifelwasserleitung bei Vussem war Station der Archäologietour Nordeifel 2011 und KuLaDig-Objekt des Monats im Oktober 2011.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2013/2020)
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