Horperath wird nach 1500 als „Horpert“ und als „Harperath“ erwähnt (Mayer u. Mertes 1986, S. 92). Sehr wahrscheinlich ist der Ort älter. Denn die Namensendung „-rath“ deutet auf mittelalterliche Gründung hin. Die Umgebung von Horperath war bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Dies wird durch die keltische Ringwallanlage (ca. 500 v. Chr.) auf dem Kastellberg und den römischen Tempelbezirk in der Flur „An den vier Bäumen“ (ca. 150 n. Chr.) belegt.
Die Ortschaft Horperath gehörte ursprünglich zur Pfarrei Uersfeld des Erzbistums Trier, das nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ vom 16. Juli 1821, als Bistum heruntergestuft wurde, seine heutigen Grenzen erhielt. Seit 1821 gehört Horperath zur Pfarrei Uess. Die Kapelle St. Nikolaus wurde 1747 mit einer Fachwerktonne erwähnt (Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreis Vulkaneifel, S. 16). Die Figur des Heiligen Nikolaus stammt wohl aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und hat einen barocken Altaraufsatz.
1680 werden in Horperath drei Feuerstellen erwähnt. Dies deutet auf einen kleinen Weiler hin. Die ersten Angaben über die Einwohnerzahl stammen von 1809. Damals hatte Horperath 97 Einwohner, die Zahl schrumpfte bis 1817 auf 77 Einwohner. Die Einwohnerzahl stieg dann langsam, aber stetig auf 114 Einwohner im Jahre 1950 an. In den Jahren danach schwankte die Einwohnerzahl zwischen 115 und 106. 2013 zählte der Ort 125 Einwohner.
Während der französischen Herrschaft wurde Horperath mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich zwischen 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Ulmen“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Horperath eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.
1928 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in den Gemarkungen Horperath und Berenbach statt (556 Hektar Verfahrensfläche).
Nach der Tranchotkarte von 1809 und der Preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Horperath als kleines Haufendorf zu bezeichnen. Westlich der Hauptstaße - etwas abgetrennt vom Dorf - befindet sich an der Straße zum Lindental noch eine Hofgruppe. Im nördlichen Bereich des Dorfes und im Süden, sowohl entlang der Hauptstraße als auch an der Straße zum Kastel, hat die Bebauung sich erweitert und es sind kleine Neubaugebiete entstanden.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. S. 92, Daun.
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