Synagoge Kleve

heute „Gedenkstätte ehemalige Synagoge“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 47′ 7,49″ N: 6° 08′ 18,86″ O 51,78542°N: 6,13857°O
Koordinate UTM 32.302.642,78 m: 5.741.045,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.509.605,47 m: 5.739.036,48 m
  • Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge Kleve (2014)

    Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge Kleve (2014)

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  • Gedenkstätte am ehemaligen Standort der Synagoge Kleve (2014)

    Gedenkstätte am ehemaligen Standort der Synagoge Kleve (2014)

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  • Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge Kleve (2014)

    Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge Kleve (2014)

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  • Ehemaliger Standort der Synagoge Kleve (2014). Im Hintergrund ist die Gedenkstätte zu sehen.

    Ehemaliger Standort der Synagoge Kleve (2014). Im Hintergrund ist die Gedenkstätte zu sehen.

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Seit dem 17. Jahrhundert bestand eine jüdische Gemeinde in Kleve. 1671 stiftete Elias Gompertz den ersten eigenständigen Synagogenbau in Kleve, er stand nördlich der Schwanenburg.

Die Klever Synagoge stand unterhalb der Schwanenburg auf einem Gelände, das die jüdische Gemeinde im Mai 1817 erwerben konnte. Zuvor stand hier eine preußische Kanzlei. Auf diesem Gelände konnte am 24. August 1821 das Gotteshaus eingweiht werden. Vorbild war vermutlich die Synagoge in Leeuwarden / Niederlande. Neben der Synagoge errichte man zugleich ein Schulhaus. Es handelte sich um einen schlichten, eingeschossigen Ziegelbau in klassizistischen Formen. Das Spitzdach war von einem jüdischen Stern geziert. Vom Vorraum führte eine Treppe zu einer kleinen Empore, die für die Frauen bestimmt war.
G. von Velsen beschrieb 1846 die Wirkung des Gotteshauses:
„Der von einem umschlossenen Platze und einer Baumpflanzung umgegebene Tempel ist auf einem der schönsten Punkte der Stadt aufgeführt, und wiederum durch sein gefälliges Aussehen eine Zierde in der Umgebung des Schlosses.“

In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 wurde die Klever Synagoge angezündet, um fünf Uhr morgens brannten Synagoge und Schulhaus bis zum Dachstuhl. Noch am selben Tag begann man mit dem Abriss der Reste. Das Gelände wurde später eingeebnet. In der Nachkriegszeit befand sich hier ein Parkplatz.

Nachdem in den 1980er Jahren erste Entwürfe für eine Gedenkstäte entwickelt worden waren und in einem Suchschnitt die Fundamante erstmalig teilweise aufgedeckt worden waren, plante die Stadt 1999 eine andere Form einer Gedenkstätte auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge. In einer erneuten Ausgrabung der Außenstelle Xanten des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland wurden die Fundamente vollständig freigelegt. Sie waren noch erstaunlich gut erhalten. Im Fundament fanden sich wieder verwendete Feldbrandziegel und Sandsteinspolien, einige mit eingeritzten Steinmetzzeichen. Der Grundriss maß rund 12,5 Meter auf 20 Meter. Die Fundamente hatten eine Breite von rund einem Meter, ein 0,5 Meter breites Fundament verdeutlichte den gesonderten Vorraum.
Der Klever Rat beschloss 2001, den Platz mit einer Pflasterung und einer Tafel zu einer Gedenkstätte zu gestalten.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2011)

Internet
www.heimat-kleve.de: Synagogenplatz (abgerufen 24.07.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 09.11.2017)

Literatur

Kraus, Kerstin; Martin, Iris (2002)
Es blieb nur der Grundriß. In: Archäologie im Rheinland 2001, S. 91-92. Stuttgart.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 346-352, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 55-56, Bonn.
Ullrich-Scheyda, Helga / Klevischer Verein für Kultur und Geschichte; Freunde der Schwanenburg e.V.; Stadtarchiv Kleve (Hrsg.) (2021)
200 Jahre Einweihung der Klever Synagoge: "Der Tempel ist auf einem der schönsten Punkte der Stadt aufgeführt ...". (Beiträge zur klevischen Geschichte 4.) Kleve.
Velsen, G. von (1846)
Die Stadt Cleve, ihre nächste und entferntere Umgebung, vormals und jetzt, mit besonderer Berücksichtigung des Alterthümlichen, nebst der Mineralquelle im Thiergarten. Ein Geleitbuch für Einheimische und für Fremde. Kleve u. Leipzig.

Synagoge Kleve

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Reitbahn 4
Ort
47533 Kleve
Fachsicht(en)
Archäologie, Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 1817 bis 1821, Ende nach 1938

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Synagoge Kleve”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-13895-20110724-2 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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