Belgische Kasernenanlage und Truppenübungsplatz Camp Vogelsang

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Heimbach (Nordrhein-Westfalen), Monschau, Schleiden, Simmerath
Kreis(e): Düren, Euskirchen, Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 34′ 22,3″ N: 6° 24′ 48,24″ O 50,57286°N: 6,4134°O
Koordinate UTM 32.316.849,87 m: 5.605.521,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.529.329,32 m: 5.604.211,93 m
Nach der Kapitulation Deutschlands lag die vormalige Nationalsozialistische Lehr- und Schulungsstätte „NS-Ordensburg Vogelsang“ in der britischen Besatzungszone. Bereits im Winter 1945/46 wurde sie von einer geringen Zahl britischer Soldaten besetzt. Zum 1. September 1946 beschlagnahmten die Briten dann ein ca. 42 km² großes Gebiet, das die ehemalige Ordensburg, den Flugplatz, weite Teile der Umgebung samt Urftsee und das Dorf Wollseifen umfasste. Sichtbare NS-Symbole wurden im Zuge der Entnazifizierung von den dort stationierten Truppen entfernt und man richtete einen Truppenübungsplatz ein. Dieser wurde als Manövergelände für die britische Rheinarmee genutzt.

Zum 1. April 1950 übergaben die Briten dann das Gelände an die neu aufgebauten belgischen Streitkräfte, die es als „Camp Vogelsang“ leiteten.
Die Belgier begannen nach der Übernahme mit einem groß angelegten Bauprogramm. Das zerstörte Hauptgebäude wurde teilweise rekonstruiert und ebenso wie das Schwimmbad, die Gemeinschaftshäuser und der Eingangsbereich im ursprünglichen Stil wieder hergerichtet.
Auf den Grundmauern des von den Nationalsozialisten geplanten „Haus des Wissens“ errichteten sie 1951 das Kasernengebäude „Van Dooren“. Außerdem wurden ein Truppenkino und weitere militärische Zweckbauten angelegt – darunter Panzerhallen, Waschanlagen für Lastkraftwagen und Kettenfahrzeuge, eine Tankstelle sowie betonierte und asphaltierte Straßen.
Die belgische Armee leitete das Areal bis 2005. Bis 1955 wurde der Truppenübungsplatz ausschließlich von den Belgiern genutzt, danach aber auch von Briten, Niederländern und der neu gegründeten Deutschen Bundeswehr.

Hinweis
Das Objekt „Belgische Kasernenanlage und Truppenübungsplatz Camp Vogelsang“ ist wertgebendes Merkmale des historischen Kulturlandschaftsbereichs „Urfttalsperre, NS-Ordensburg Vogelsang“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 221).

(Marc Scheffer, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)

Internet
de.wikipedia.org: Truppenübungsplatz Vogelsang (abgerufen 09.09.2015 und 06.12.2016)

Literatur

Arntz, Hans-Dieter (2007)
Ordensburg Vogelsang ... im Wandel der Zeiten. Aachen.
Ciupke, Paul; Jelichen, Franz-Josef (Hrsg.) (2006)
Weltanschauliche Erziehung in Ordensburgen des Nationalsozialismus. Zur Geschichte und Zukunft der Ordensburg Vogelsang. (Geschichte und Erwachsenenbildung.) Essen.
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 935-937, Stuttgart.
Heinen, Franz Albert (2014)
Ordensburg Vogelsang. Die Geschichte der NS-Kaderschmiede in der Eifel. Berlin.
Vogelsang IP gemeinnützige GmbH (Hrsg.) (2015)
Vogelsang IP - Auf einen Blick (Broschüre mit Geländeplan, Stand 06/2015). Meckenheim.

Belgische Kasernenanlage und Truppenübungsplatz Camp Vogelsang

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Vogelsang
Ort
53937 Schleiden
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
keine Angabe
Historischer Zeitraum
Beginn 1945 bis 1946, Ende 2005

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„Belgische Kasernenanlage und Truppenübungsplatz Camp Vogelsang”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-138689-20150909-3 (Abgerufen: 3. August 2025)
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