Patrozinium: Maria, Auffindung der Reliquien des heiligen Stephanus, Urban. Orden: Zisterzienserinnenabtei (Frauenkloster). Geschichte (Gründung und Entwicklung bis um 1200): Wahrscheinlich noch im 12. Jahrhundert von Elisabeth, der Tochter des Jülicher Grafen, gegründet, woran sich ihr Vater Graf Wilhelm beteiligt haben dürfte. Namentlich wird das Kloster erst zum Jahre 1230 genannt. War bis 1245 nicht sonderlich dotiert, dann jedoch erfolgte eine stärkere Zuwendung durch den Jülicher Landesherren, unter dessen Einfluß die Abtei stets blieb. Ob die Nonnen dem Adelsstand angehörten, ist unbekannt (Engels 2006).
Die Klostergründung durch die Grafen von Jülich erfolgte um das Jahr 1200 auf ihrem Allodialbesitz, vielleicht an der Stelle ihres landesherrlichen Hofes. Die Pfarrkriche St. Stephan des im Jahr 893 im Prümer Urbar erstmals erwähnten Orts war seitdem Klosterkirche und in der Zeit von 1260 bis 1802 dem Kloster inkorporiert (HbHistSt NRW 2006). 1234 als zisterziensisch bezeugt. Aufgehoben 1802 (Bönnen / Hirschmann 2006).
Der ehemalige Abteibezirk ist heute nicht mehr präzise zu lokalisierien. Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (Tranchot / von Müffling 1801-1828) zeichnet sich der frühere Klosterbezirk jedoch erkennbar von seiner Umgebung ab: zwischen den heutigen Straßen Stephanusstraße und Zum Herrenberg; vgl. die – in diesem Fall allerdings erheblich zur modernen Karte verschobene – historische Karte in der Kartenansicht.
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2016)
Literatur
Bönnen, Gerold; Hirschmann, Frank G. (2006)
Klöster und Stifte von um 1200 bis zur Reformation. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.3.) Bonn.
Engels, Odilo (2006)
Klöster und Stifte von der Merowingerzeit bis um 1200. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.2.) Bonn.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 1140, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Landeskonservatorin Dr. Andrea Puke (Hrsg.) (2015)
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