Die jüdische Gemeinde Würselen seit dem frühen 19. Jahrhundert: Erstmals sind Juden 1837 nachgewiesen. 1855 wurde die Filialgemeinde Würselen im Synagogenbezirk Aachen gebildet, zu der auch Weiden, Haaren, Eilendorf, Bardenberg, Kohlscheid und Richterich gehörten. Gemeindegröße um 1815: 9 (1837), um 1880: 27 (1885), 1932: 25 (1933), 2006: –. Bethaus / Synagoge: Bis 1856 besuchten die Würselner Juden einen Betsaal in Weiden, danach einen in Bissen, Gemeinde Würselen. 1875 wurde die neue Synagoge in Würselen eingeweiht, die im April 1938 verkauft werden musste. Danach wurde das Gebäude umgebaut und u. a. als Werkstatt und als Spielhalle genutzt (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Vor 1839 wurde ein Friedhof in Broichwerden angelegt, den auch die Juden in Würselen und Haaren nutzten. Nach 1856 richtete man einen Friedhof in Morsbach ein, auf dem von vor 1875 bis 1939 bestattet wurde. Heute sind hier noch 22 Grabsteine erhalten. Der Begräbnisplatz liegt westlich von Würselen oberhalb des Wurmtals zwischen Waldstraße und Steingasse.
Der Jüdische Friedhof Morsbach ist ein eingetragenes Baudenkmal (Stadt Würselen, Liste der Bau- und Bodendenkmale vom 09.12.2012, Nr. 94).
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)
Internet www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (Abgerufen: 06.07.2011) www.wuerselen.de: Liste der Bau- und Bodendenkmale (PDF-Datei, 09.12.2012, abgerufen 23.01.2014)
Literatur
Kreiner, Ralf (2001)
Würselen. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung XIV, Nr. 79.) S. 10f., Köln.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 68-71, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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