Der dritte jüdische Friedhof am Häsenberg (An der Hausermühle / Mühlenstraße) wurde 1878 eingerichtet und von 1879 bis 1935 belegt. 1943 wurde das Gelände zwangsenteignet und nah der NS-Zeit von der Gemeinde übernommen. Hier sind sieben Grabsteine erhalten.
„Der Friedhof, 1943 zwangsenteignet, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der Gemeinde Waldniel übernommen und gepflegt.“ (Jüdische Friedhöfe in Deutschland) Dieter Peters (2002) führt zum neuen Friedhof Schwalmtal an: „... im Ortsteil Waldniel, An der Hausermühle. Eröffnung: um 1878. Grösse: 462 qm. Beschreibung: Auf dem Friedhof befinden sich 8 Grabstellen mit 5 Grabsteinen. Der älteste lesbare Grabstein stammt aus dem Jahr 1879. Er wurde sehr wahrscheinlich vom alten Friedhof umgesetzt. Das Friedhofsgelände ist frei zugänglich.“ 9 Inschriften aus den Jahren 1879 bis 1944 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert: „Der 1878 angelegte, 663 qm große, dritte Friedhof der Waldnieler Juden (die beiden Vorgängerfriedhöfe existieren nicht mehr) musste 1942 an die Gemeinde Burgniel verkauft werden, die Grabsteine wurden teilweise zerstört, ein Teil der Fläche wurde verpachtet. 1945 wurde der Friedhof restituiert, 1964 gärtnerisch gestaltet. Heute stehen hier noch neun Grab- und Gedenksteine, der älteste aus dem Jahr 1879, die letzte Beisetzung fand 2006 statt.“ (steinheim-institut.de)
Der umzäunte Begräbnisplatz wirkt äußerst gepflegt und ist öffentlich zugänglich. Das Gelände ist mit mehreren Bäumen und einer Hecke bestanden, wobei eine zentral stehende ehemals geschneitelte Roteiche besonders ins Auge fällt. Schilder, die zum Begräbnisplatz hinführen oder diesen als jüdischen Friedhof kennzeichnen, gibt es nicht (Begehung am 22.10.2013).
Internet www.steinheim-institut.de: epidat, Schwalmtal-Waldniel (abgerufen 07.03.2014) www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 05.07.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 14.04.2021)
Literatur
Peters, Dieter (2001)
Jüdische Friedhöfe im Kreis Viersen. In: Heimatbuch des Kreises Viersen 53, 2002, S. 77-94. S. 83, Viersen.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 544-546, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.