Möglicherweise verfügte die Odenkirchener Gemeinde bereits vor 1840 über einen Begräbnisplatz. Der noch erhaltene Friedhof in der Kamphausener Straße (Flur 11, Nr. 152-153) wurde um 1840 angelegt (Reuter 2007). Emil Heymann datiert die Anlage des Friedhofs hingegen auf etwa 1803 und berichtet dabei von der Überlieferung eines noch älteren Friedhofs am Hohlweg „seitlich der Kölner Straße, in der Nähe von Sasserath“, von dem die ältesten Grabsteine von 1798, 1821 und 1825 ursprünglich stammen könnten (steinheim-institut.de). Auf dem 881 Quadratmeter großen Begräbnisplatz (inklusive der nicht belegten Parzellen 1300 Quadratmeter) sind 68 Grabsteine erhalten. 73 Inschriften aus den Jahren 1798 bis 2000 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
„Der ältere, südliche Friedhofsteil mit 19 Grabsteinen aus den Jahren zwischen 1798 bis 1897 befindet sich gegenüber des Eingangs. Im jüngeren, nördlichen Friedhofsteil, der ab etwa 1890 belegt wurde, sind heute noch 51 Grabstätten zu finden. Der Friedhof galt seit den 1950er Jahren als geschlossen, aufgrund von Ausnahmeregelungen erfolgten jedoch 1992 noch zwei und im Jahr 2000 noch eine Beisetzung, eine weitere Grabstelle ist reserviert. (…) Am 3. Juni 1993 wurde der Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen.“ (steinheim-institut.de)
Der mit Bäumen und Hecken bestandene Begräbnisplatz ist von einem Zaun umgeben und nicht frei zugänglich. Vor Ort finden sich weder Hinweise auf ihn noch weitere Informationen zu seiner Geschichte. Vom unmittelbar an der Kamphausener Straße gelegenen Eingangsbereich führt ein mit Backstein eingefasster kleiner Treppenaufgang zum etwas erhöht gelegenen Gräberfeld. Vor dem Aufgang befinden sich zwei Gedenksteine, die von der Straße aus gut sichtbar sind: Ein von Odenkirchener Bürgern gestifteter Gedenkstein erinnert an die 1938 zerstörte Synagoge „zur Burgmühle“ im Ort, ein zweiter Stein in Form einer flammenartigen Skulptur gedenkt seiner Inschrift nach „Den Opfern von Terror und Verfolgung 1933-1945“. Soweit wie mit Blick durch den Zaun von außen erkennbar ist, befindet sich der Friedhof in einem gepflegten Zustand (Begehung am 23.02.2015).
Odenkirchen. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung VI, Nr. 32, 2. Auflage.) S. 6f., Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 205-207, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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