Niederaußem gehörte zur Spezialgemeinde Bergheim.
Gemeindegröße um 1815: –, um 1880: 17 (1885), 1932: –, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Wohl im 19. Jahrhundert gab es einen Betraum (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Der ehemals „Auf der Heide“ gelegene Friedhof wurde von 1850 bis 1918 belegt. 1954 wurde er im Zuge des Braunkohlenabbaus abgebaggert. Die noch vorhandenen Grabsteine wurde auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd aufgestellt.
„Bevor die Juden von Niederaussem einen eigenen Begräbnisplatz anlegen konnten, beerdigten sie ihre Toten in Bergheim (Alter Friedhof). Der Niederaussemer Friedhof ist im Zuge des Braunkohletagebaus untergegangen. Laut Friedt waren bei der Umlegung der Gräber 1954 auf den jüdischen Friedhof in Köln (Bocklemünd) noch 8 der ursprünglich 18 Grabsteine vorhanden.“ (uni-heidelberg.de)
Zur Lage des Friedhofs findet sich noch die Angabe des Historikers Gerd Friedt, dass die Niederaußemer Juden durch die fast vollständige Belegung des älteren Bergheimer Judenfriedhofs am Knüchelsdamm um die Mitte des 19. Jahrhunderts „ihre Grabstätte verloren“ und daher beschlossen hatten, „einen eigenen Friedhof anzulegen. Sie erwarben ein 5 Ar großes Grundstück von 77 m2 ‚Auf der Heide‘ (sic!, 1 Ar = 100 m2, Verf.), das zwischen Niederaußem und Bergheim am Rande des Bethlehemer Waldes liegt.“ (oaussem.my-hosted-cloud.de)
Leider lassen weder die historischen Karten der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme, noch die Blätter der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) oder die topographischen Karten der TK 1936-1945 eine entsprechende Fläche erkennen (vgl. Kartenansicht). Der Friedhof kann hier daher nur symbolisch mit einer Geometrie verortet werden.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2021)
Internet
oaussem.my-hosted-cloud.de: Der Jüdischer Friedhof zu Niederaußem (abgerufen 30.04.2021)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 27.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 12.04.2021)