Die jüdische Gemeinde Rheindahlen seit dem frühen 19. Jahrhundert: Seit 1854 gehörten die jüdischen Bewohner von Rheindahlen zur Kreissynagogengemeinde Gladbach, seit 1890 waren sie eine Filialgemeinde von Rheydt. 1932 angeschlossen an Rheydt. Gemeindegröße um 1815: 30 (1806: Dahlen), um 1880: 54 (1885), 1932: 20, 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1843 ist erstmals ein Betsaal belegt, noch in den 1920er Jahren fanden Gottesdienste in Rheindahlen statt (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Jüdische Friedhöfe in Rheindahlen: Ein älterer Begräbnisort am „Jüddeberg“ wurde 1954 eingeebnet. Der neuere Jüdische Friedhof in der Hardtder Straße ist noch erhalten. Der jüngere, 381 Quadratmeter Jüdische Friedhof in der Hardter Straße wurde von 1870 bis 1934 belegt und ist noch erhalten. In der der NS-Zeit wiederholt geschändet, ist dieser heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form und Anlage erkennbar. 18 Grabsteine sind hier erhalten (Reuter 2007). 17 Inschriften aus den Jahren 1870 bis 1931 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der gegenüber dem ehemaligen städtischen Friedhof (heutige Parkanlage) gelegene Begräbnisplatz ist mit Bäumen bestanden und umzäunt. Vor Ort finden sich keine Hinweise auf den Friedhof und an diesem selbst auch keine weiteren Informationen. Die von außen einsehbare kleine Parzelle ist nicht frei zugänglich, nach Auskunft von Anwohnern sind Besichtigungen aber in Absprache mit der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach möglich. Der ehemalige Begräbnisplatz macht keinen gepflegten Eindruck, so liegen auch mehrere offenbar vom Sturm abgebrochene Äste bereits erkennbar länger zwischen den Grabsteinen (Begehung am 23.02.2015).
„(…) Er wurde in der NS-Zeit stark beschädigt, die wenigen noch erhaltenen Grabsteine wurden nach dem Krieg in neuer Ordnung wieder aufgestellt. Heute umfasst der Friedhof noch 17 Grabsteine und Grabsteinfragmente aus den Jahren 1870 bis 1931.“ (steinheim-institut.de) „Durch Schändungen während der NS-Zeit sind zahlreiche Grabsteine verloren gegangen. Die wiederhergestellte Ordnung der Steine nach 1945 entspricht laut Pracht-Jörns nicht der ursprünglichen Aufstellung. Edgar Rütten entdeckte in den USA ein altes Foto, das den ehemaligen Zustand eines Teils des Friedhofes zwischen 1934 und 1941 zeigt, Rütten/Scholz. Gerd Lamers, Stadtarchiv Mönchengladbach, zählte 1998 noch 21 Grabsteine.“ (Jüdische Friedhöfe in Deutschland)
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2015)
Hinweis Der jüdische Friedhof in der Hardter Straße ist Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches „ Historischer Ortskern Rheindahlen“ (Regionalplan Düsseldorf 176).
Rheindahlen. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung III, Nr. 18, 2. Auflage.) S. 8, Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 204, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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