Die jüdische Gemeinde in Nettesheim-Butzheim seit dem frühen 19. Jahrhundert: Bereits Ende des 17. Jahrhunderts siedelten sich in den benachbarten Dörfern Nettesheim und Butzheim Juden dauerhaft an. 1858 gehörte die Filialgemeinde Nettesheim zur Synagogengemeinde Neuss; 1932 angeschlossen an Neuss. Gemeindegröße um 1815: 60 (1808) / 62 (1816), um 1880: 48 (1885), 1932: 21 (1932), 2006: –. Bethaus / Synagoge: Im 18. Jahrhundert entstand eine Synagoge, die 1846/47 einem Brand zum Opfer fiel. 1850 wurde ein bestehendes Gebäude zum Bethaus umgebaut. 1938 ging dieses in Privatbesitz über (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhöfe in Nettesheim-Butzheim: Seit spätestens 1770 bestand ein älterer jüdischer Friedhof am Bruchrandweg für die Nettesheimer und Butzheimer Juden. 1901 wurde ein neuer Friedhof am Stommelner Weg eingerichtet (Reuter 2007).
Der 527 Quadratmeter große jüngere Begräbnisplatz existiert noch (Flur 11, Nr. 39). Der von einer Backsteinmauer umgebene und sehr gepflegt wirkende Begräbnisplatz ist öffentlich zugänglich. Es sind 11 Grabsteine erhalten, die – soweit an den Inschriften erkennbar – zwischen 1903 und 1933 datiert sind (Begehung 23. April 2012). 12 Inschriften aus den Jahren 1903 bis 1933 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert. „ (…) Er umfasst heute noch zehn Grabsteine und Grabsteinfragmente aus den Jahren 1903 bis 1933. 1996 wurde der Friedhof in die Denkmalliste der Gemeinde Rommerskirchen eingetragen.“ (steinheim-institut.de)
Internet www.uni-heidelberg.de, Projekt Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Nettesheim-Butzheim (abgerufen 25.06.2011) www.steinheim-institut.de: epidat, Rommerskirchen-Butzheim (abgerufen 11.03.2014)
Literatur
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 493-495, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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