Lank-Latum war ab 1858 Filialgemeinde von Krefeld; 1932 angeschlossen an Krefeld.
Gemeindegröße um 1815: –, um 1880: 21 (1885: Lank) und 4 (1885: Latum), 1932: 12 (1925), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1843 besuchten die Juden von Lank-Latum die Synagoge in Kaiserswerth. Von etwa 1875 bis zum Ersten Weltkrieg nutzten sie einen Betsaal in Lank. 1988 wurde das Gebäude abgerissen (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Vor Einrichtung eines eigenen Friedhofs nutzten die Juden von Lank-Latum die Begräbnisstätten in Kaiserswerth und Linn. Der Friedhof in der Uerdinger Straße (Flurstück Meerbusch, Latum, Flur 4, Nr. 63) wurde 1877/1878 angelegt und von 1878 bis 1937 belegt.
Der Friedhof wurde erst nach 1945 formal geschlossen und besteht noch. Auf ihm wurde ein Gedenkstein errichtet, dessen Inschrift lautet:
Zum Gedenken für die in / der nationalsozialistischen
Zeit umgekommenen / jüdischen Mitbürger / unserer Gemeinde
Zeit umgekommenen / jüdischen Mitbürger / unserer Gemeinde
14 Grabsteine sind erhalten und 15 Inschriften aus den Jahren 1878 bis 1937 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
„(…) 1944 sollte der Friedhof verkauft werden, 1965 wurde er geschändet. 1981 wurde der Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Meerbusch eingetragen.“ (steinheim-institut.de)
„14 Grabmale sind noch erhalten, elf von ihnen tragen in teils lateinischen, teils hebräischen und deutschen Lettern die Namen der einst in Lank und Latum lebenden jüdischen Familien, sie erzählen aus dem Leben der Verstorbenen und geben Einblicke in die Welt der jüdischen Tradition. Die Steine stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, der älteste trägt das Sterbedatum 1837.“ (meerbusch.de, 2021)
Der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Latumer See an der Uerdinger Straße liegende Begräbnisplatz ist von Hecken umstanden, auf ihm stehen acht junge Eichen. Der Friedhof ist über eine offene Pforte zugänglich, vor der sich eine Informationstafel der Stadt Meerbusch befindet (vgl. Abbildung in der Mediengalerie).
Insgesamt 12 Grabmale sind sichtbar, zwei weitere sind in Fragmenten erhalten. Die gesamte Parzelle befindet sich einem erkennbar sehr guten Pflegezustand (Begehung 22.10.2014).
Baudenkmal / Denkmalbeschreibung
Tag der Eintragung als Denkmal: 10. Dezember 1981.
Friedhofanlage des 19. Jahrhunderts mit Grabsteinen teilweise aus Sandstein des 19. und 20. Jahrhunderts. Volkskundliche, insbesondere heimatkundliche Bedeutung wegen der Dokumentation des jüdischen Gemeindelebens und der Entwicklung des Judentums in Lank – Latum. Der Schutz erstreckt sich auf den unveränderten Erhalt der Anlage und der Stellung der Grabsteine. (www.limburg-bernd.de)
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2021)
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat, Meerbusch-Lank-Latum (abgerufen 12.03.2014)
meerbusch.de: Jüdischer Friedhof Lank-Latum (abgerufen 29.04.2021)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Lank-Latum (abgerufen 29.04.2021)
www.limburg-bernd.de: Denkmale in der Stadt Meerbusch, Nr. 22, Jüdischer Friedhof in Meerbusch - Lank-Latum (abgerufen 29.04.2021)
www.meerbusch.de: Stadt Meerbusch, Jüdischer Friedhof (abgerufen 27.10.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 29.04.2021)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 23.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 29.04.2021)