Im Alten Park lag das erste Landhaus des Fürsten „Freudenberg“ (1652/53), später in der Flur „Berg und Tal“ (Bergendal) seine Einsiedelei.
Der Waldteil wurde als Jagdpark durch fächer- und sternförmige Schneisen erschlossen. Die im November 1653 angelegte, vierreihige Nassauer Allee verbindet den Park mit der Stadt. Ein Trophäendenkmal, der Cupido, diente als Sichtmarke der Allee; von hier aus öffnete sich der Park (der Cupido steht heute in Höhe der Lindenallee). In der Nähe lag der namengebende „Sternbusch“. In der Mitte eines achtstrahligen Wegesterns stand eine Stufenlinde.
Wie in dem später kultivierten Neuen Tiergarten westlich von Kleve wurden auch im Alten Park künstliche Aussichtshügel aufgeworfen:
- Die Höhe „Kiek in de Pot“ bildete den Focus der Gesamtanlage und war ursprünglich mit einem Trophäenmal, das die heraldischen Zeichen des Fürsten Johann Moritz trug, besetzt.
- Im östlichen Teil diente der mit Fichten bepflanzte „Spitzberg“ als Sichtmarke für die mittlere, auf die Klever Stiftskirche gerichtete Allee in den Galleien.
- An einem dritten Aussichtspunkt, dem in die Niederung vorspringenden „Papenberg“, lässt sich das Prinzip der „Schönen Aussicht“ nachvollziehen. Der Blick auf die Klever Silhouette mit Schwanenburg und Stiftskirche und den zum Klever Berg (106 Meter) aufsteigenden Tiergartenwald fesselt auch heute noch den Besucher.
Im Bereich des Parks befinden sich mehrere Schulen, Sportplätze, eine Reithalle, ein Freibad und ein Hotel-Restaurant.
Der Arbeitskreis „Kermisdahl-Wetering“ im Klevischen Verein für Kultur und Geschichte e. V. bemüht sich um die Wiederherstellung des historischen Alten Parks.
(Wilhelm Diedenhofen, Kleve, 2010)
Internet
Arbeitskreis „Kermisdahl-Wetering“: www.kermisdahl-wetering.de (Abgerufen: 23.06.2011)