Die jüdischen Gemeinden Gustorf und Gindorf seit dem frühen 19. Jahrhundert: 1932 war Gindorf Filialgemeinde von Grevenbroich; Gustorf (4 Personen) war direkt an Grevenbroich angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: 59 (1806: Bürgermeisterei Gustorf) / 67 (1822), um 1880: 71 (1885: Gindorf), 16 (1885: Gustorf), 1932: 30 (Gindorf), 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1837 wurde in Gindorf eine neue Synagoge eingeweiht, nachdem der erst 1829 errichtete Bau 1834 abgebrannt war. 1938 wurde der Innenraum demoliert, das Gebäude blieb aber erhalten. 1945/46 wurde es abgetragen; danach diente das Areal als Hofraum (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Der an der Straße nach Königshofen am Pielsbusch gelegene Friedhof wurde von 1830 bis 1931 von Juden aus Gustorf und Gindorf belegt. Im Jahr 1957 fiel das Gelände dem Braunkohlenabbau zum Opfer, 46 erhaltene Grabsteine verbrachte man auf den Judenfriedhof am Bertzweg in Willich Schiefbahn. Pracht-Jörns vermutet hingegen, dass bei dieser Verlegung keine Umbettungen erfolgten, da ein Teil des Friedhofs weiter bestand. Um 1983/84 ist das Gelände mitsamt verbliebener Stelen vollständig untergegangen.
Die Lage der Geometrie ist hier symbolisch nach der Karte der Preußischen Neuaufnahme (1877-1915) eingezeichnet, die an dieser Stelle einen „Bgr. Pl.“ (Begräbnisplatz) zeigt. Unsicher ist allerdings ob dieser den hier angesprochenen Friedhof am Pielsbusch in Gustorf bzw. Gindorf oder den Friedhof Frimmersdorf anzeigt.
Internet www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Gustorf (abgerufen 20.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 04.07.2024)
Literatur
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 442-445, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 44, Bonn.
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