Die jüdische Gemeinde Giesenkirchen-Schelsen seit dem frühen 19. Jahrhundert: Im 19. Jahrhundert lebten teilweise mehr als 60 Juden in Giesenkirchen-Schelsen, 1905 waren es noch 33. Die Orte bildeten eine Filialgemeinde im Kreissynagogenverband Gladbach, seit 1890 gehörten sie zur Synagogengemeinde Rheydt. Auch 1932 war Giesenkirchen an Rheydt angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: 54 (1806), um 1880: 41 (1885: Giesenkirchen), 1932: 10 (Giesenkirchen), 2006: –. Bethaus / Synagoge: Ein eigenes Bethaus bestand schon Anfang des 19. Jahrhunderts, 1843 befand sich das Bethaus in Horster Schelsen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besuchten die Juden die Synagoge in Rheydt (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Der Jüdische Friedhof „am Düvel“ in Schelsen wurde von 1876 bis 1902 belegt. Neun Grabsteine sind auf dem 474 Quadratmeter großen Begräbnisplatz erhalten. 9 Inschriften aus den Jahren 1876 bis 1902 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der unmittelbar an der Ecke Mühlforter Straße (L 230) / Konstantinstraße gelegene jüdische Friedhof ist umzäunt und mit Bäumen und Hecken bestanden. Der ehemalige Begräbnisplatz macht einen sehr gepflegten Eindruck. Über eine kleine Pforte in der Konstantinstraße ist die Parzelle frei zugänglich. Auf den neun Grabsteinen abgelegte Steine zeugen von regelmäßigen Besuchen (Begehung am 23.02.2015).
Internet www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 20.06.2011) www.steinheim-institut.de: epidat, Mönchengladbach-Giesenkirchen (abgerufen 12.03.2014)
Literatur
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 207-208, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 44, Bonn.
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