Der Jüdische Friedhof in Geistingen wurde um 1860 angelegt und bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts belegt, zuletzt 1978. 56 Grabstätten sind noch zu erkennen (www.uni-heidelberg.de). Der 1120 Quadratmeter große jüdische Friedhof grenzt unmittelbar südlich an den Gemeindefriedhof in der Hermann-Levy-Straße. Das Straßenschild erläutert, dass Hermann Levy (1860-1936) Vorsteher der Synagogengemeinde Geistingen war.
Die baumbestandene und mit einer Hecke und einem Zaun umgebene Anlage wird von der Stadt Hennef unterhalten. Das Gelände ist tagsüber allgemein zugänglich, eine Bank lädt zum Verweilen ein. Der Friedhof macht einen gepflegten Eindruck (Begehung 10. März 2013). 54 Inschriften aus den Jahren 1886 bis 1971 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der Text einer Hinweistafel an der Eingangspforte lautet: „Friedhof der jüdischen Gemeinde Hennef-Geistingen, eingeweiht 1886“. Eine im Jahr 1986 errichtete Gedenksäule auf der kleinen Wiese im vorderen Bereich der Begräbnisstätte ist mit „Ermordet 1933-1945“ beschriftet und listet die Namen der Opfer der NS-Zeit auf. Auf einem der zumeist gut erhaltenen Grabsteine weist die Inschrift „Umgekommen im KZ 1945“ neben der letzten Bestattung von 1978 auf die Rückkehr von Überlebenden des NS-Terrors nach 1945 hin.
Internet www.hennef.de: Zeittafel der Hennefer Geschichte (3. Auflage der Hennef Chronik, Februar 2012, abgerufen 18.04.2024) de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof (Geistingen) (abgerufen 13.03.2013) www.steinheim-institut.de: epidat, Hennef (abgerufen 13.03.2014) www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 20.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.04.2024)
Literatur
Fischer, Helmut (1979)
Blankenberg. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung V, Nr. 26.) S. 6, Köln.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 523-526, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 42, Bonn.
Rupprath, Gisela (Hrsg.) (2006)
Bet Olam - Haus der Ewigkeit. Der jüdische Friedhof in Hennef-Geistingen. (Zeugnisse jüdischer Kultur im Rhein-Sieg-Kreis, Bd. 4.) Siegburg. Online verfügbar: Inhalt unter d-nb.info, abgerufen am 18.04.2024
Rupprath, Gisela (Hrsg.) Stadt Hennef (Hrsg.) (1999)
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