Harkortsche Fabrik

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hagen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Hagen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 20′ 41,34″ N: 7° 24′ 30,16″ O 51,34482°N: 7,40838°O
Koordinate UTM 32.389.149,41 m: 5.689.373,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.598.171,02 m: 5.690.950,24 m
  • Maschinenhalle der Harkortschen Fabrik (2006)

    Maschinenhalle der Harkortschen Fabrik (2006)

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    Boldt, Kai-William / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V.
    Fotograf/Urheber:
    Kai-William Boldt
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Friedrich Harkort (1793-1880) gilt als einer der Industriepioniere im Ruhrgebiet. Dass bereits sein Vater Johann Caspar Harkort IV. (1753-1818) Eisenwaren produzierte, ist weniger bekannt. Mit der Gründung der Harkortschen Fabrik in Hagen-Haspe hat er um 1800 die Geburtsstunde des industriellen Rurgebiets mit geprägt (vorbereitende Frühphase der Industrialisierung von 1795-1838, Boldt / Gelhar 2008). Der umtriebige Friedrich Harkort hatte mit der Fabrik wenig zu tun, sie wurde von anderen Akteuren der Harkortschen Dynastie wie Johann Caspar Harkort V. (1785-1877) und Johann Caspar Harkort VI. (1817-1897) geleitet.
Die Fabrik produzierte zunächst Waffen, Werkzeuge und diverse Kleinteile, später fand eine Spezialisierung auf Eisenbahnbauteile (1830er) und Brückenbau (1850er) statt. Mit dem Bau der Schlebusch-Harkorter beziehungsweise Hasper Kohlenbahn war auch die Versorgung mit Kohle aus dem Revier Schlebusch gesichert; die Produktion stieg nicht zuletzt durch Fühlungsvorteile mit der seit 1847 betriebenen Hasper Hütte. Diese Expansion äußerte sich auch räumlich und führte seit 1860 zur Anlage eines neuen Standorts in Duisburg-Hochfeld am Rhein; die neue Anlage übernahm Funktionen der alten Harkortschen Fabrik, die dort nicht mehr erfüllt werden konnten (Brückenbau).

Die Aktivität der Unternehmerfamilie ist bis heute in der Kulturlandschaft der Stadt Hagen und in deren Umgebung sowie an der Namensgebung erkennbar: unter anderem Gutsanlage Haus Harkorten als Stammsitz, Kraftwerk Harkort, Harkortsee, Harkorter Kohlenbahntrasse.

Von der Harkortschen Fabrik ist die Maschinenhalle erhalten. Die Datierung des Backsteinbaus ist nicht eindeutig; es wird ein Schlussstein aus dem Jahr 1853 erwähnt (www.lwl.org, 2015). Die industrielle Nutzung des Standort ist bis in die 1950er Jahre belegt; danach verfiel das Gelände zu einem verlassenen Ort (lost Place). Eine Renovierung erfolgte Anfang der 1990er Jahre. Die aktuelle Folgenutzung ist eine Tischlerei.
Die Datierung des Objekts bezieht sich auf den Betrieb der Harkortschen Fabrik.

(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2015)

Internet
www.route-industriekultur.de: Harkortsche Fabrik (abgerufen am 30.04.2015)
www.lwl.org: Harkortsche Fabrik, Hagen-Haspe (abgerufen am 01.05.2015)

Literatur

Boldt, Kai-William; Gelhar, Martina (2008)
Das Ruhrgebiet - Landschaft, Industrie, Kultur. Darmstadt.
Günter, Roland (2000)
Im Tal der Könige. Ein Reisebuch zu Emscher, Rhein und Ruhr. Essen.

Harkortsche Fabrik

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Grundschötteler Straße
Ort
58135 Hagen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1800, Ende 1955 bis 1960

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Kai-William Boldt: „Harkortsche Fabrik”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-123011-20150430-2 (Abgerufen: 26. April 2024)
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