Jüdischer Friedhof Geilenkirchen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Geilenkirchen
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 7,29″ N: 6° 07′ 8,71″ O 50,96869°N: 6,11909°O
Koordinate UTM 32.297.728,99 m: 5.650.295,12 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.508.409,17 m: 5.648.170,19 m
Die jüdische Gemeinde seit dem frühen 19. Jahrhundert: Seit etwa 1700 lebten Juden in Geilenkirchen. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Bevölkerung stark an. 1861 wurde die Synagogengemeinde Geilenkirchen-Heinsberg-Erkelenz mit den Filialgemeinden Gangelt, Geilenkirchen, Heinsberg, Waldenrath, Wassenberg und Schwanenberg gegründet. 1932 waren Gangelt (22 Personen), Waldenrath (14), Wassenberg (10) und Schwanenberg (13) angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 43 (1799), um 1880: 155 (1885), 1932: 132 Zensiten / 242 (1933), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1843 ist eine „Judenschule“ erwähnt; 1869 wurde eine neue Synagoge eingeweiht, die 1938 in Brand gesteckt und wenige Tage später abgerissen wurde (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).

Friedhof
Der Friedhof wurde vor 1823 angelegt und bis 1937 belegt, erhalten sind hier 117 Grabsteine. Der Begräbnisplatz hat die NS-Zeit relativ gut überstanden, wurde dann aber in den 1960er Jahren mehrfach geschändet. Heute ist er der größte und am besten erhaltene Jüdische Friedhof der Region.
Die Inschriften von 119 Grabsteinen aus den Jahren zwischen 1780 und 1942 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert (www.steinheim-institut.de).

Am 30. Dezember 2019 wurden auf dem Friedhof mehr als 40 Grabsteine umgeworfen und einige mit blauer Farbe besprüht. Zwei polizeibekannte Tatverdächtige konnten festgenommen werden, gegen die die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Störung der Totenruhe erhob.

(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2022)

Internet
www.steinheim-institut.de: Geilenkirchen, 119 Inschriften (1780-1942) (abgerufen 07.07.2020)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Geilenkirchen (abgerufen 05.05.2022)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 20.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 05.05.2022)

Literatur

Jehle, Manfred (1998)
Die Juden und die jüdischen Gemeinden Preußens in amtlichen Enquêten des Vormärz, 4 Teile. (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 82.) S. 1316, München.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 432-436, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 42, Bonn.
Wensky, Margret (1985)
Geilenkirchen. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung VIII, Nr. 47.) S. 8f., Köln.

Jüdischer Friedhof Geilenkirchen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Heinsberger Straße / An der Linde
Ort
52511 Geilenkirchen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1823

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„Jüdischer Friedhof Geilenkirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12301-20110620-8 (Abgerufen: 13. Oktober 2024)
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