Jüdischer Friedhof Schwanenberg in Lentholt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Erkelenz
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 05′ 44,08″ N: 6° 16′ 6,81″ O 51,09558°N: 6,26856°O
Koordinate UTM 32.308.745,15 m: 5.664.002,35 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.518.857,18 m: 5.662.313,49 m
  • Der jüdische Friedhof Schwanenberg-Lentholt bei Erkelenz (2012)

    Der jüdische Friedhof Schwanenberg-Lentholt bei Erkelenz (2012)

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Die jüdische Gemeinde seit dem frühen 19. Jahrhundert:
In Schwanenberg existierte wohl schon seit dem 16. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. 1861 wurde sie als Filialgemeinde der neugegründeten Synagogengemeinde Geilenkirchen-Heinsberg-Erkelenz konstituiert. 1932 angeschlossen an Geilenkirchen
Gemeindegröße um 1815: 40 (1812: mit Lentholt, Genhof, Grambusch), um 1880: 54 (1885), 1932: 13, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1843 wird eine „Judenschule“ im Ortsteil Lentholt erwähnt, die auch die Juden von Golkerath, Matzerath, Gerderhahn, Genhof, Geneiken und Schwanenberg besuchten. 1868 wurde eine neu errichtete Synagoge in Schwanenberg eingeweiht. Aufgrund des Mitgliederschwunds war sie um 1933 nicht mehr funktionsfähig. 1938 wurde die Synagoge vollständig zerstört (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).

Friedhof: Der vom 17. bis 19. Jahrhundert belegte Friedhof im Ortsteil Lentholt wurde in der NS-Zeit verwüstet. Hier beerdigten die Schwanenberger sowie bis 1865 die Erkelenzer Juden ihre Toten bis diese einen eigenen Friedhof erwarben (siehe Jüdischer Friedhof Neusser Strasse).
Grabsteine sind in Schwanenberg / Lentholt keine erhalten. Nach schweren Verwüstungen in der NS-Zeit weist ein 1959 errichteter Gedenkstein mit der Inschrift JÜDISCHER FRIEDHOF auf den ehemaligen Begräbnisplatz hin.
Die Begräbnisstätte ist eine Station der „Route gegen das Vergessen“, die in Erkelenz auf die nationalsozialistische Gewaltherrschaft hinweist. 2010 wurde eine Gedenktafel angebracht. Die Inschrift lautet (vgl. www.steinheim-institut.de):

Route gegen das Vergessen / Station 4
Schwanenberg - die erste jüdische / Gemeinde
Schon um 1600 gab es in / Schwanenberg eine jüdische
Gemeinde - sie war die erste im / Kreis Erkelenz.
Die zweite Schwanenberger / Synagoge - 1868 erbaut - wurde nach
der Reichsprogromnacht am Mittag / des 10. November 1938 zerstört. Auch
der jüdische Friedhof an der Straße / „In Lentholt“ wurde völlig verwüstet;
15 die Grabsteine wurden vermutlich / im Straßenbau verwendet und das
Gelände landwirtschaftlich genutzt.
1959 wurde eine Gedenkstätte / eingerichtet.

(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2020)

Internet
www.steinheim-institut.de: Schwanenberg-Lentholt, 2 Inschriften (abgerufen 07.07.2020)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Schwanenberg (abgerufen 09.12.2020)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Schwanenberg (abgerufen 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 05.05.2022)

Literatur

Jehle, Manfred (1998)
Die Juden und die jüdischen Gemeinden Preußens in amtlichen Enquêten des Vormärz, 4 Teile. (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 82.) S. 1316, München.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 422-428, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 80, Bonn.

Jüdischer Friedhof Schwanenberg in Lentholt

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Im Lentholt
Ort
41812 Erkelenz - Lentholt
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1601 bis 1700

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„Jüdischer Friedhof Schwanenberg in Lentholt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12271-20110615-23 (Abgerufen: 24. April 2024)
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