Von 1852/70 bis 1919 war Flamersheim der Hauptort der gleichnamigen Spezialsynagogengemeinde in der Kreissynagogengemeinde Rheinbach, zu der alle Juden in der Bürgermeisterei Kuchenheim (Kuchenheim, Büllesheim, Schweinheim, Kirchheim, Stotzheim, Niederkastenholz) gehörten. Um 1911 waren 13 Prozent der Ortsbevölkerung jüdisch (95 Personen), 1933 waren es noch 5,8 Prozent.
Gemeindegröße um 1815: 22 (1808), um 1880: 66 (1885), 1932: 63 (1933), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Wohl schon im 18. Jahrhundert bestand ein Betraum. 1879 wurde ein Synagogenneubau eingeweiht. 1938 wurde die Inneneinrichtung zerstört, 1939 das Gebäude abgerissen (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).
Friedhof: Der Friedhof bestand schon vor 1790 und wurde bis 1939 belegt. Er wurde auch von den in Kirchheim und Niederkastenholz ansässigen Juden genutzt. Während der NS-Zeit wurde der Begräbnisplatz verwüstet, befindet sich aber heute wieder in einem guten Zustand.
Nur wenige hundert Meter südlich befindet sich der jüdische Friedhof in der Mohrenweide in Kirchheim.
Das Gelände, auf dem 2012 noch 28 Grabstellen bzw. -steine vorhanden sind (Begehung 23. Juli 2012, de.wikipedia.org nennt „etwa 30“ Steine), wird von einer Mauer und von Hecken begrenzt. Der Friedhof ist öffentlich zugänglich und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Hinweise oder Informationen zum Objekt sind vor Ort nicht vorhanden.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig / Clemens Küpper, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2012)
Internet
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Flamersheim (abgerufen 13.03.2012)
www.uni-heidelberg.de: Projekt Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Flamersheim (abgerufen 16.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 28.06.2022)