Seit etwa 1873/74 bis 1916 wurde der jüngere, noch teilweise erhaltene Friedhof am Kampweg belegt (Reuter 2007). Auf ihm sind 25 Grabsteine erhalten, die zum Teil stark zerstört sind. Fragmente und Sockel liegen übereinander aufgeschichtet. 75 Inschriften aus den Jahren 1872 bis 1920 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
„Nachdem der alte Friedhof an der Venloer Straße 1872 aus sanitätspolizeilichen Gründen geschlossen worden war, wurde nach Auseinandersetzungen um die Beteiligung an einem geplanten kommunalen Friedhof ein neuer eigener Friedhof am Kampweg angelegt. Der alte Friedhof wurde 1938 verkauft, die Grabsteine sollten eigentlich auf den neuen Friedhof überführt werden, heute ist die Fläche eine Grünanlage. Auf dem neuen Friedhof haben sich nur wenige Grabsteine aus den Jahren 1872 bis 1920 vollständig erhalten, neben einer großen Zahl von meist anonymisierten Grabsteinfragmenten. 1986 wurde der Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Viersen eingetragen.“ (steinheim-institut.de)
Der von Hecken und einem Zaun eingefasste Begräbnisplatz ist mit Bäumen bestanden und wirkt gepflegt. Allerdings ist er nicht öffentlich zugänglich und in der Umgebung gibt es auch keine Hinweise auf das Areal oder solche, die es als jüdischen Friedhof kennzeichnen (Begehung am 22.10.2013). Ein vom Eingang aus einsehbarer Gedenkstein bietet knappe Informationen über den Friedhof. Die in Versalien gehaltene Inschrift unter einem Davidstern lautet (vgl. Abb.):
Jüdischer Friedhof / Kampweg. Viersen-Dülken
Gesamtfläche 869 qm / Begräbnisstätte der / jüdischen Gemeinde von / 1873-1942
bis 1872 befand sich der / jüdische Friedhof auf der / Venloerstrasse
Gesamtfläche 869 qm / Begräbnisstätte der / jüdischen Gemeinde von / 1873-1942
bis 1872 befand sich der / jüdische Friedhof auf der / Venloerstrasse
Baudenkmal
Mit Eintragung vom 20. Juni 1986 unter der laufenden Nr. 205 ist der hier auf das Jahr 1878 datierte jüdische Friedhof Kampweg Baudenkmal (www.viersen.de).
(Franz-Josef Knöchel / Jost Dockter, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2023)
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat, Viersen-Dülken (abgerufen 07.03.2014)
www.viersen.de: Baudenkmal, religiöse Denkmäler, Jüdischer Friedhof Dülken (abgerufen 13.11.2023)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Dülken (abgerufen 13.11.2023)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 13.11.2023)