Seit dem 17. Jahrhundert lebten Juden (wieder) kontinuierlich in Dülken. Sie bildeten im 19. Jahrhundert eine Filiale der Kreissynagogengemeinde Kempen.
Gemeindegröße um 1815: 83 (1806) / 92 (1808), um 1880: 94 (1885), 1932: 70 / 60 (1933), 2006: –.
Synagoge: Um 1680 ist die erste Synagoge in Dülken belegt. 1781 wurde eine neue Synagoge gestiftet. Der 1898 errichtete Neubau wurde 1938 zerstört (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).
Friedhof: Zwei Jüdische Friedhöfe sind in Dülken bekannt. Der ältere in der Venloer Straße wird 1768 zum ersten Mal erwähnt. Er wurde seit Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1873 belegt. 1938 wurde das Gelände von einem Unternehmer erworben. Heute befindet sich auf dem Gelände als Grünanlage gestaltet im Besitz der Stadt Viersen.
Seit etwa 1874 wurde der jüngere, noch teilweise erhaltene Friedhof am Kampweg belegt (der dortige Gedenkstein nennt 1873). Auf diesen weist auch der nahe der Venloer Straße gelegene Gedenkstein hin. Die Inschrift lautet:
„Hier befand sich bis 1877 der Friedhof der Jüdischen Gemeinde Dülken
Ein neuer wurde im gleichen Jahr am Kampweg angelegt“
Der ehemalige, mit Bäumen bestandene Begräbnisplatz ist öffentlich zugänglich und macht einen gepflegten Eindruck. Es befinden sich dort allerdings keine Grabsteine mehr. Eine Beschilderung zum Areal hin gibt es nicht (Begehung am 22.10.2013).
(Franz-Josef Knöchel / Jost Dockter, LVR-Redaktion KuLaDig, 2013)
Internet
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 19.07.2021)