Seit dem 18. Jahrhundert wurden in Duisburg mehrere Jüdische Friedhöfe angelegt (vgl. die hier verwandten Objekteinträge). Das jüdische Feld 1a auf dem Waldfriedhof an der Düsseldorfer Straße liegt im Nordosten des Geländes, nahe des nördlichen Eingangs (von der Straße Zum Lith aus). Seit 1981 wird der Begräbnisplatz wieder genutzt, er wurde zuvor bereits von 1930 bis 1942 belegt. 96 Grabsteine sind hier vollständig erhalten (Angabe nach steinheim-institut.de, Jüdische Friedhöfe in Deutschland nennt die Zahl 94). Die epigraphische Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts weist für den Waldfriedhof 96 Inschriften aus den Jahren 1930 bis 1981 aus.
Der mit Bäumen umgebene und sehr gepflegte Begräbnisplatz ist offen über den Waldfriedhof zugänglich. Neben den 96 erhaltenen Grabsteinen befinden sich dort zahlreiche flach im Boden eingelassene Gedenktafeln an jüdische Gemeindemitglieder, bei denen es sich vermutlich um KZ-Opfer handelt (Begehung am 31.08.2016).
„Das jüdische Feld des 1923 in Benutzung genommenen Friedhof wurde seit 1930 belegt. Als im Zuge des Krieges die Zahl russischer Kriegsgefangener zunahm, wurde in den Jahren 1941-42 das jüdische Feld auf dem Waldfriedhof geteilt und auf dem noch nicht in Benutzung genommenen Areal russische Kriegsgefangene beigesetzt. Zuvor auf anderen Teilen des Friedhofs stattgefundene Beisetzungen sollten unauffällig auf das jüdische Feld umgebettet werden. Die jüdischen Gräber blieben jedoch unangetastet. Nach dem Krieg wurden weitere einzelne Beisetzungen vorgenommen, die letzte im Jahr 1981. Das noch nicht voll belegte Feld steht theoretisch weiter für jüdische Begräbnisse zur Verfügung, wird aber - da es nicht den religionsgesetzlichen Bestimmungen einer dauerhaft gewährleisteten Totenruhe entspricht - nicht mehr in Anspruch genommen.“ (steinheim-institut.de)
Baudenkmal Das Objekt „Jüdisches Begräbnisfeld (Waldfriedhof, Feld 1 A)“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 30478).
(Madeleine Weyand und Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2016)
Internet www.steinheim-institut.de: epidat – Duisburg, Waldfriedhof (abgerufen: 04.03.2014) de.wikipedia.org: Neuer jüdischer Friedhof Duisburg (abgerufen 29.04.2022) www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen: 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.07.2021)
Literatur
Milz, Joseph (1985)
Duisburg. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung IV, Nr. 21, 2. verbesserte Auflage.) S. 16, Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 72-83, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 36, Bonn.
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