Um 1906 entstand der neue, von 1906 bis 1957 belegte jüdische Friedhof; die Eröffnung erfolgte 1907. Er befindet sich auf dem heutigen Dinslakener Kommunalfriedhof, dem Parkfriedhof an der Bundesstraße 8 (Willy-Brandt-Straße, früher Wasserturmstraße). Der jüdische Friedhof ist Eigentum des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Nordrhein, unterhalten wird er von der Stadt Dinslaken.
Am Eingang des Parkfriedhofs ist der jüdische Begräbnisplatz auf einem Lageplan verzeichnet, ansonsten findet sich hier und in der näheren Umgebung kein Hinweis auf ihn.
Die sehr gepflegt wirkende Anlage inmitten des Kommunalfriedhofs ist öffentlich zugänglich, entgegen jüdischem Brauchtum auch am Samstag (am Sabbat ist es nicht gestattet, Tote zu bestatten oder entsprechende Tätigkeiten zu verrichten). Eine Hinweistafel am Eingang zum jüdischen Teil des Friedhofs erläutert die Geschichte der Dinslakener jüdischen Gemeinde und der Friedhöfe.
Hier ist auch die während der Novemberpogrome 1938 zerstörte Leichenhalle erwähnt, deren Fundament im Jahre 2000 freigelegt wurde seitdem erkennbar ist (auch Trauerhalle oder Taharahaus: das Gebäude, in dem die Leichenwaschung – hebräisch Tahara – an verstorbenen Juden vor der Bestattung stattfindet).
Nach Auskunft der Hinweistafel befinden sich heute noch 138 Grabsteine auf dem Gräberfeld (Jüdische Friedhöfe in Deutschland nennt 135 auf dem Friedhof in der „Wasserturmstraße“). Eine Reihe von weiteren 60 älteren Grabsteinen stammt vom ehemaligen jüdischen Friedhof „auf dem Doelen“, diese sind in einer langen Reihe im hinteren Teil des Gräberfelds aufgestellt (Begehung 14.11.2011).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011 / freundliche Hinweise von Herrn Sepp Aschenbach, Dinslaken, 2014)
Internet
uni-heidelberg.de, Jüdische Friedhöfe in Deutschland: Dinslaken (abgerufen 14.11.2011)