Infolge von Straßenerweiterungsarbeiten ab 1912 bis in die 1920er Jahre verschwand der alte jüdische Friedhof „auf dem Doelen“ bzw. „am Doel“ (gesprochen: „Duhl“), die Begräbnisse und Grabsteine wurden 1927 auf den neuen Friedhof auf dem Parkfriedhof verbracht, wo 60 von hier stammende Grabsteine in einer langen Reihe im rückwärtigen Teil des Gräberfelds aufgestellt sind (vgl. Abbildungen).
„1857 vergrößert, 1926 aufgelassen, 1927 Abtragung. (...) die Stelle des alten Judenfriedhofs wird heute vom Rundverkehr am Platz d'Agen markiert.“ (Wensky 2007); zur angeblichen Lage am nur wenige Meter südöstlichen Kreisverkehr ebenso die Wikipedia (April 2014): „(…) heute als kreisrunde Verkehrsinsel östlich des zum Stadtpark führenden Platz d’Agen.“
Entgegen den vorstehenden Angaben ist die frühere Lage des jüdischen Begräbnisplatzes präziser westlich des am Stadtpark gelegenen und nach der aquitanischen Partnerstadt Dinslakens benannten Platz d’Agen auszumachen.
Der Friedhof reichte in seiner 1857 erweiterten Fläche bis an die heutige Bebauung an der Schillerstraße (vgl. auch die Abbildung des historischen Plans in der Mediengalerie). Im Frühjahr 1933 wurde er an die Stadt übergeben mit der Auflage, das Gelände nie zu überbauen. Die Fläche wurde in den heutigen Stadtpark integriert. Auf ihr befindet sich das 1993 vom Dinslakener Künstler Alfred Grimm (*1943) geschaffene Mahnmal an die Opfer des Dinslakener jüdischen Waisenhauses von 1938.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011 / freundliche Hinweise von Herrn Sepp Aschenbach, Dinslaken, 2014)
Internet
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof auf dem Doelen (Dinslaken) (abgerufen 28.04.2014)