Diözesanmuseum Limburg

Ehemaliger Burgmannensitz, Leyesches Haus

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Museen
Gemeinde(n): Limburg a.d. Lahn
Kreis(e): Limburg-Weilburg
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 23′ 19,92″ N: 8° 03′ 54,98″ O 50,38887°N: 8,06527°O
Koordinate UTM 32.433.553,26 m: 5.582.285,81 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.433.601,53 m: 5.584.079,23 m
  • Eingang zum Diözesanmuseum Limburg (2017)

    Eingang zum Diözesanmuseum Limburg (2017)

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  • Nordansicht des Diözesanmuseums Limburg (2017)

    Nordansicht des Diözesanmuseums Limburg (2017)

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  • Westansicht des Diözesanmuseums Limburg (2017)

    Westansicht des Diözesanmuseums Limburg (2017)

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Das Diözesanmuseum auf der Südseite der Domstraße befinden sich im „Leyeschen Haus“, einer Hofanlage des 16. bis 18. Jahrhunderts. Der Hauptbau besteht aus einem massiven Sockelgeschoss von 1544, welches ein Fachwerkgeschoss und ein Mansarddach des 18. Jahrhunderts trägt. Das heutige barocke Erscheinungsbild entstand bei einem Umbau durch die gräfliche Familie von der Leyen, die das Anwesen seit 1743 innehatten. Nachdem es in Besitz des Bürgermeisters Nikolaus Menges geraten war, wurde die Anlage 1869 vom Bistum Limburg angekauft und zu Wohnzwecken verwendet. 1985 wurde die Anlage saniert und anschließend das heutige Museum eingerichtet.

Das Diözesanmuseum besitzt die bedeutendste sakrale Kunstsammlung zwischen Köln und Frankfurt. Den Mittelpunkt des Museums bildet die berühmte Staurothek, eine vergoldete und mit Edelsteinen und Emailarbeiten verzierte Lade mit Schubdeckel von allerhöchstem künstlerischen Rang. Unter dem Deckel sind um ein Doppelkreuz, welches Holzpartikel vom Kreuz Jesu enthält, Behälter angebracht, welche weitere Reliquien aus dem Leben Christi enthalten haben.

Die Inschriften lauten:
I. Die Dornenkrone des die Menschen liebenden Christus, unseren Gottes
II. Die Windeln des Jesu Christi des Sohnes Gottes
III. Das Grabtuch des unsterblichen Christus und Gottes
IV. Das Kopftuch der hochheiligen Gottesgebärerin
V. Der Gürtel der heiligen Jungfrau und Gottesgebärerin vom Bischof von Zela
VI. Der Purpurmantel des lebenspendenden Jesus Christus
VII. Das Leintuch unseres Schöpfers und Gottes Christus
VIII. Der Schwamm des geduldigen Christus unseres Heilands
IX. Der Gürtel der allzeit jungfräulichen Gottesgebärerin
X. Das ehrwürdige Haar des heiligen Johannes des Vorläufers

Heute befinden sich die Reliquien nicht mehr in der Lade, sondern hinter Kristallfensterchen in einem großen Reliquienkreuz.

Die Staurothek wurde in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts von den beiden byzantinischen Kaisern Konstantin VII. Porphyrogennetos und Romanos II. in Konstantinopel gestiftet. Nach der Eroberung Konstantinopels wurde sie durch die Kreuzfahrer nach Deutschland gebracht und ca. 580 Jahre lang in der Kreuzkapelle des Klosters Stuben bei Bremm an der Mosel aufbewahrt und verehrt. Der Fürst von Nassau-Weilburg, in dessen Besitz die Kreuzreliquie nach der Auflösung des Klosters gelangt war, schenkte sie 1827 dem Bistum Limburg.

Der Begriff „Staurothek“ wird heute oftmals sinnbildlich für das gesamte Museum verwendet. Neben anderen wertvollen Schätzen und Stücken der Liturgie und Spiritualität der Kirche erzählt das Museum die Geschichte des Doms, verschiedener alter Klöster und des Bistums Limburg.

(Jana Euteneuer, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quelle
Bistum Limburg (Hrsg.): Diözesanmuseum Limburg - Flyer. Limburg.

Internet
denkxweb.denkmalpflege-hessen.de: DenkXweb - Domstraße 12 (abgerufen 31.03.2015)
kirchliche-museen.org: Staurothek. Domschatz und DiözesanmuseumLimburg/Lahn (abgerufen 31.03.2015)
museen-in-hessen.de: Domschatz und Diözesanmuseum (abgerufen 22.06.2016)
bremm.info: Die Stubener Staurothek und ihre Geschichte (abgerufen 31.03.2015)

Literatur

Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn (Hrsg.) (o.J.)
Altstadt (ver)führer Limburg a.d. Lahn. Limburg.
Marten, Bettina (2010)
Limburg: Dom- und Stadtführer. Petersberg.

Diözesanmuseum Limburg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Domstraße 12
Ort
Limburg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG Hessen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Museen
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1544

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Empfohlene Zitierweise
„Diözesanmuseum Limburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-119777-20150327-3 (Abgerufen: 20. April 2024)
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