Die Rochuskapelle ist eine Pestkapelle aus dem 17. Jahrhundert. Sie steht auf einer Anhöhe oberhalb von Bergisch Gladbach–Sand in Richtung Herkenrath und ist Bestandteil eines kulturlandschaftlichen Gesamtensembles. Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts von dem Freiherrn Philipp von Leers auf Haus Lerbach gestiftet. Anlass war die Pest im Bergischen, die bis zum Jahr 1679 dort wütete. Sie ist dem heiligen Rochus von Montpellier (um 1295-1327) gewidmet, der als Schutzpatron der Pestkranken gilt.
Die Kapelle ist ein kleiner einschiffiger Bau mit verschiefertem Walmdach und Laubenvorbau. Sie besitzt auf drei Seiten jeweils zwei Rundbogenfenster, eine dreiflügelige genagelte Holztür und im Innern eine flachrunde Decke sowie einen Sandsteinfußboden. Sie wurde im frühen 19. Jahrhundert erneuert und 1960/61 Instand gesetzt. Die Rochuskapelle Sand hat möglicherweise als Vorbild für zwei ähnliche Bauten in der näheren Umgebung gedient: das Pumpenhäuschen der Alten Dombach sowie die Sankt Barbara Kapelle in Rösrath-Hellenthal.
Die Kapelle steht auf einer Anhöhe oberhalb der Ortschaft Sand auf einem Wiesengelände in der Nähe einer alten, historischen Wegeverbindung von der Oberlerbacher Mühle nach Herkenrath. Sie ist umgeben von einer Baumgruppe, die aus zwei Linden und einer Eiche besteht. Zwei der Bäume (Linde und Eiche) sind bereits ca. 200 Jahre alt. Die Linde links der Kapelle weist Höhlungen auf, die als potenzielle Habitate für Insekten, höhlenbrütende Vögel usw. dienen. Die Kapelle ist Bestandteil eines kulturlandschaftlichen Gesamtensembles, bestehend aus dem Gebäude und einer alten Baumgruppe eingebunden in eine typisch Bergische Landschaft mit Blickbeziehung zur Kölner Bucht.
Baudenkmal Das Objekt Rochuskapelle Sand ist ein eingetragenes Denkmal nach § 3DSchG NW (Denkmalliste Untere Denkmalbehörde Bergisch Gladbach, Nr. 99, Benehmen zur Eintragung: 16.12.1982, Denkmal: 08.03.1983, Schutz § 3DSchG NW: 31.05.1985).
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