Die evangelische Kirche von Altenkirchen, auch Christuskirche genannt, wurde am 27. September 1953 eingeweiht. Auf dem 43 Meter hohen Turm ist ein Kreuz auf einer Weltkugel angebracht. Ebenfalls am Kirchturm befestigt ist die von der Stadt gestiftete Turmuhr. Im Turm hängen „Bochumer Gussstahl Glocken“ aus dem Jahre 1920. Sie blieben im Zweiten Weltkrieg unversehrt. Bis zur Errichtung der heutigen Kirche hingen sie in einem provisorischen Glockenstuhl. Otto Schönhagen (1885-1954), aus Krefeld stammender und in Koblenz tätiger Architekt, entwickelte das Langhaus als Kunststeinbau (weitere Werke: Erlöserkirche Morbach, Waldalgesheim). Der Innenraum der Kirche ist mit Holz ausgekleidet und bietet 950 Sitzplätze. Der Blick von der Eingangstür in die Kirche richtete sich ursprünglich direkt auf den Altar und die Orgel. Sie wurde im Jahre 1955 mit 3120 Pfeifen installiert.
Die Künstlerin Rika Unger (1917-2002) entwarf den Engel (Großer Engel), der seit 1954 das Portal der Kirche ziert. Der Seraph verkündet die Heiligkeit und Gnade Gottes. Im Jahre 1977 wurde der Innenraum umgestaltet. Die Leitung übernahm der Altenkirchener Architekten Erich J. Thomas. Es wurde ein Kreuzbildwerk aus Westerwälder Trachyt hinter dem Altar errichtet.
Vorgängerkirchen Menschen begannen sich schon früh an diesem Ort anzusiedeln. Der Boden ist von guter Qualität und das Klima günstig. Die Flüsse Wied und Quengel stellen das notwendige Wasser zur Verfügung. Eine erste Kirche wurde im 8. oder 9. Jahrhundert aus Holz erbaut. Von dieser „alten Kirche“ leitet der Ort vermutlich seinen Namen Altenkirchen (Altenkirk) ab. Der Niedergang dieser Holzkirche ist urkundlich nicht belegt. Eine neue Kirche entstand als Hofkirche des Grafenhauses Sayn im romanischen Stil, war aus Stein gebaut und mit dem Schloss verbunden. Sie stand an dem Ort, wo auch heute noch die evangelische Kirche steht. Zunächst wurden dort, bis im Jahr 1561 die Reformation eingeführt wurde, katholische Gottesdienste abgehalten. Diese romanische Kirche brannte im Jahr 1728 nieder und musste neu aufgebaut werden. Die schweren Kriege im 18. Jahrhundert zogen die Kirche in Mitleidenschaft. Sie musste im Jahr 1821 abgerissen werden. Am 23. April 1893 zerstörte ein Großbrand weite Teile der Stadt und auch die Kirche. Unter dem Altarraum entdeckten Bauarbeiter im Jahre 1893 beim Wiederaufbau der Kirche eine Gruft mit Zinnsärgen der Sayner Grafenfamilie. Im Jahr 1894 entstand der nächste Kirchenbau in Altenkirchen. Er erlitt unter dem Bombenangriff der amerikanischen Luftwaffe am 25. März 1945 schwere Schäden. Steine dieser Kirche wurden zur Erbauung des neuen, heutigen Kirchturms verwendet.
„Die evangelische Kirchengemeinde kann also auf die Geschichte von fünf Kirchen zurückblicken. Sie standen immer an derselben Stelle in der gleichen Richtung, südwest-nordost, auch der Turm behielt seinen festen Platz.“ (www.kirchealtenkirchen.de abgerufen 11.12.2020).
Dem evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen gehören folgende 16 Gemeinden an: Almersbach, Altenkirchen, Betzdorf, Birnbach, Daaden, Flammersfeld, Friedewald, Freusburg, Gebhardshain, Hamm, Herdorf-Struthütten, Hilgenroth, Kirchen, Mehren, Schöneberg, Wissen. In Altenkirchen haben sich im Laufe der Jahre weitere christliche Gemeinschaften gebildet, die der evangelischen Kirche nahe stehen und Teil der evangelischen Allianz sind.
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