Jüdischer Friedhof Kumpstraße Altenkirchen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Altenkirchen (Westerwald)
Kreis(e): Altenkirchen (Landkreis Altenkirchen / Westerwald)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 41′ 26,09″ N: 7° 38′ 38,41″ O 50,69058°N: 7,644°O
Koordinate UTM 32.404.220,47 m: 5.616.294,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.404.257,03 m: 5.618.100,97 m
  • Jüdischer Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen, die letzten übrig gebliebenen Grabmäler (2015)

    Jüdischer Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen, die letzten übrig gebliebenen Grabmäler (2015)

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  • Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen, das Ehepaar Abraham wurde hier gemeinsam bestattet (2015).

    Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen, das Ehepaar Abraham wurde hier gemeinsam bestattet (2015).

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  • Davidstern und hebräische Schrift auf einer Grablaterne, Jüdischer Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen (2015).

    Davidstern und hebräische Schrift auf einer Grablaterne, Jüdischer Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen (2015).

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  • Gräberreihen auf dem jüdischen Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen (2015)

    Gräberreihen auf dem jüdischen Friedhof Kumpstraße in Altenkirchen (2015)

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Die jüdische Gemeinde Altenkirchen seit dem frühen 19. Jahrhundert:
Eine kleine Gemeinde bestand schon im 18. Jahrhundert, 1807 entrichteten fünf Juden Schutzgeld. 1932 waren an die jüdische Gemeinde Schöneberg, Neitersen, Flammersfeld, Busenhausen und Ober-Ingelbach angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 5 Familien (1807) / 53 (1822), um 1880: 123 (1885), 1932: 92 / 64 (1937), 2006: –.
Friedhof: 1780 wurde ein Friedhof angelegt, der als Verbandsfriedhof auch von den Juden der umliegenden Orte genutzt wurde (Angaben vorab nach Reuter 2007)

Der am 24.03.1987 unter Denkmalschutz gestellte jüdische Friedhof in Altenkirchen wurde erstmals 1780 eröffnet und als Areal der ewigen Ruhe für die jüdischen Bürger in Altenkirchen zur Verfügung gestellt. Der Friedhof befindet sich in der Kumpstraße; umgeben von Buchs- und Nadelbäumen grenzt er an den Parc de Tarbes.

Um 1900 wurde das Gelände zirka um die Hälfte verkleinert und 1950 ging es an die Jüdische Kultusgemeinde Neuwied über. In den 1970er Jahren wurde das Gelände mit Zustimmung der Altenkirchener Bürger zu Bauland freigegeben und drei Wohngebäude wurden errichtet. Dies wurde zu dieser Zeit nicht öffentlich diskutiert. Für die jüdische Kultur/Religion jedoch ist dies das Stören des ewigen Ruherechts und eine Entweihung des Friedhofs. Die 128 Grabstellen des alten Teils sind heute nicht mehr vorhanden und das neue Gräberfeld hat nur noch uneinheitliche Grabmale aufzuweisen, bei denen manche Gräber keine Inschrift mehr tragen und Beschädigungsspuren aufweisen. Die Reihenfolge der Gräber erfolgte nach Todesfällen, demnach lassen sich Verwandtschaftsverhältnisse nicht detailliert nachvollziehen.
Ab 1933 wurden noch 14 jüdische Bewohner aus Altenkirchen dort begraben. In den Jahren 1933-1938 emigrierten viele jüdische Bürger und durch die ab 1941 beginnenden Deportationen gab es seit dem kein jüdisches Leben mehr in Altenkirchen. 42% der hier ansässigen Juden wurden deportiert. Nur 52 Altenkirchener Juden haben den Zweiten Weltkrieg überlebt, indem sie aus Deutschland ausgewandert sind.

(Nina Hassel, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Internet
www.alemannia-judaica.de: Altenkirchen, Friedhof (abgerufen 27.03.2018)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof (Altenkirchen, Westerwald) (abgerufen 27.03.2018)

Literatur

Blohm, Eberhard (2008)
Jüdische Familien aus den Gemeinden der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) 1933 bis 1945. Wölmersen.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Altenkirchen. Denkmalverzeichnis Kreis Altenkirchen, 4. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Altenkirchen, abgerufen am 16.06.2023
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 24, Bonn.

Jüdischer Friedhof Kumpstraße Altenkirchen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kumpstraße
Ort
57601 Altenkirchen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1780

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Empfohlene Zitierweise
„Jüdischer Friedhof Kumpstraße Altenkirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-119460-20150325-2 (Abgerufen: 19. April 2024)
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