Nettesürsch stellt den kleinsten Polcher Stadtteil dar. Das Bergwerk Margareta ist eine Schiefergrube. Die Grube wird, wie auch die Grube Katzenberg in Mayen, von der Firma Rathscheck betrieben. Die Schiefergruben Margareta und Katzenberg sind die einzigen noch aktiven Gruben in der gesamten Eifel, die heute noch Dachschiefer herstellen. (red. Hinweis: Die Grube Katzenberg wurde 2019 geschlossen.)
Der Schiefer-Bergbau in Nettesürsch geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Seit 1870 erfolgte der Abbau über Stollen oberhalb der Talsohle. Ab 1912 erfolgte der Abbau durch einen Schacht. Im Jahr 1928 kam es zur Abteufung des jetzigen Hauptschachts, welcher nach und nach bis zu einer Tiefe von 220 Metern geführt wurde. Das Schachtgerüst ist heute noch erhalten geblieben. Jedoch gelangt man heute über einen 1994 gebauten Serpentinentunnel ins Bergwerk, der für LKW befahrbar ist. Dieser ist heute der Hauptförderstollen. Die Innovation gilt als Vorbild für viele Anlagen im Inland sowie auch im Ausland. Durch den Tunnel konnte sich das Bergwerk Margareta behaupten und wirtschaftlich neben anderen Schieferbergwerken standhalten. Der „Moselschiefer“ wird in zentralen Fertigungsanlagen auf dem Katzenberg in Mayen weiterverarbeitet. Der Ausdruck „Moselschiefer“ ist eine geschützte Bezeichnung für Schiefer aus den Gemarkungen Mayen, Polch, Müllenbach, Trier und Umgebung. Somit geht der Begriff ursprünglich auf eine Herkunfts- und Handelbeziehung zurück. Da die Verschiffung über die Moselhäfen erfolgte, stammt die Bezeichnung vom Transportweg (vgl. osteifel-aktiv.de).
Die „Moselschieferstraße“ führt durch die vielfältige Landschaft der Eifel und stellt für die Touristen ein attraktives Ausflugsziel dar. Einmal im Jahr findet hier die vom ADAC organisierte „Moselschiefer-Classic“ statt. Generell bieten die Orte entlang der „Moselschieferstraße“ ansprechende Wanderwege, Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten, womit der Tourismus der Region wirbt.
(Jennifer Abels, Universität Koblenz-Landau, 2015)
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