Die sogenannte „Zwergenhöhle“ ist ein weiteres Karstphänomen im Quellbereich der Strunde. Es handelt sich hierbei um eine Karsthöhle im mitteldevonischen Massenkalk. Höhlen dieser Art sind oft in Kalkgebieten vorzufinden, sie entstehen aus der Lösung von Kalk durch Kohlensäure. Diese entsteht, wenn das in der Luft enthaltene Kohlendioxid sich mit dem Regenwasser verbindet. Die durch den sauren Regen entstehende Kohlensäure dringt mit dem Wasser in den porösen Kalkuntergrund ein und löst das Calciumcarbonat auf. Durch die Kalklösung entsteht mit der Zeit ein Höhlensystem. Vor der Höhle befindet sich ein Korallenblock, auf dessen angewitterten Flächen Korallen und ästige Stromatoporen zu erkennen sind.
Mit der „Zwergenhöhle“ und der Strundequelle ist eine alte Bergische Volkssage verknüpft, die besagt, dass die Strunde ursprünglich bei Spitze entsprang. Unterhalb dieser Quelle wohnten in einer Höhle Zwerge, die wiederum Viehzucht betrieben und ihre Kühe auf die Weide eines Spitzmüllers treiben. Dieser war erbost und drohte den Zwergen, dass er die Tiere erschießen würde, wenn sie nicht baldigst verschwinden würden. Die Zwerge missachteten diese Warnung und ließen ihre Tiere weiter grasen. Als wiederum ein „Zwergenweiblein“ ihre Kuh auf die Wiese brachte, zückte der Müller eine Armbrust worauf die Frau aussprach „Schießt Du mein Kühlein, die Brung, soll springen der Bach dort zu Strung“. Der Müller erschoss die Kuh, worauf der Bach verwunschen wurde. Die Zwerge verließen ihr Anwesen. Fortan entsprang der Bach im Tal.
Fledermäuse nutzen die Höhle regelmäßig als Winterquartier, die aus diesem Grund mit einem Gittertor verschlossen wird, damit die Tiere bei der Winterruhe nicht gestört werden. Die „Zwergenhöhle“ hat den Status eines Naturdenkmals.
Lage Ca. 200 Meter hinter dem Ortsausgang Herrenstrunden in Richtung Spitze, auf der linken Seite in einem Berghang.
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