Altes Pfarrhaus in Herrenstrunden

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bergisch Gladbach
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 00′ 23,01″ N: 7° 10′ 49,43″ O 51,00639°N: 7,1804°O
Koordinate UTM 32.372.341,18 m: 5.652.111,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.582.891,88 m: 5.653.021,40 m
  • Das Alte Pfarrhaus in Herrenstrunden (2004)

    Das Alte Pfarrhaus in Herrenstrunden (2004)

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    Hentrich, Anne / Landschaftsverband Rheinland
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Die Geschichte der Pfarre „Herrenstrunden“ ist eng mit der Johanniterkomturei und der Pfarre Herkenrath verknüpft. Die Kapelle in Herrenstrunden gehörte zur Kommende, welcher die Herkenrather Kirche als Eigenkirche zugeteilt war.

Nach der Aufhebung der Komturei und der Verstaatlichung des Kommendebesitzes wurde die Johanniterkapelle der Pfarrgemeinde Herkenrath geschenkt. Die Herrenstrundener, zur Pfarre Herkenrath gehörend, trieb jedoch der Gedanke nach einer eigenständigen Gemeinde. 1866 wurde ein Rektorat Herrenstrunden eingerichtet – ohne das ein bestimmter Seelsorgebezirk von den benachbarten Pfarreien abgegrenzt wurde. Einwohner von Herrenstrunden und Umgebung wählten aus ihrer Mitte einen Ausschuss, der sich durch einen notariellen Akt verpflichtete, für fünf Jahre das Einkommen eines Geistlichen zu garantieren und eine angemessene Wohnung am Ort zu stellen. Die nötigen Gelder wurden durch Kollekten gesammelt. Am 15. Dezember 1871, vor dem Ablauf der Verpflichtung, erließ Rektor Lauffs einen Aufruf an die Gläubigen, einen einmaligen Beitrag zu stiften, um eine fortwährende Dotierung sicherzustellen. Der provisorische Charakter des Rektorats solle behoben werden.

Fortan stifteten mehrere Gemeindemitglieder, der Pfarrer von Herkenrath, sowie die Industriellen von Gut Schiff Geldbeträge. Des Weiteren stiftete Familie Neuhäuser ein Grundstück mit der Bestimmung, ein Pfarrhaus zu errichten. Für die Errichtung der Wohnstätte des Rektors bewilligte der Herkenrather Kirchenvorstand eine Anzahl von Eichen aus den Pfarrbüschen. Am 11. Oktober 1872 wird berichtet, dass bei günstiger Jahreszeit der Bau des Rektoratshauses beginnen soll. Das Gebäude wurde 1874 vollendet, ist in Steinfachwerk erbaut und hat ein Ziegeldach. An der westlichen und nördlichen Seite ist es mit Schiefer bedeckt, es existiert ein Schuppen in der gleichen Bauart. Zum Pfarrhaus gehört ein Garten mit einer Größe von 90 Ruten (altes Längenmaß; eine „bergische Rute“ entspricht ca. 4,60 Meter). Die Baukosten betrugen 12.000 Mark. Die Größe der Pfarrerwohnung wird mit sieben Räumen und zwei Mansarden angegeben. Das Pfarrhaus zeichnet sich durch die klassischen bergischen Schmuckmotive aus: die Hausseiten sind mit schwarzem Schiefer verkleidet, die Fenster- und Türrahmen weiß, die Fensterläden grün gestrichen.

Der Herrenstrundener Rektor Lauffs äußerte sich jedoch weiterhin unzufrieden über den Zustand, dass Herrenstrunden ein Rektorat ohne Seelsorgebereich sei. Des Weiteren forcierte er die Errichtung einer neuen Pfarre. Nach den Plänen sollten hierzu die Ortschaften Herrenstrunden, Schiff, Büchel, Wiesenthal, Kombüchen, Grünenbäumchen, Rhosenthal, Siefen, Romaney, Eikamp, Altehufe, Straßen, Ober- und Untereikamp, Unterthal und Oberthal gehören. Nach der Erweiterung der Kapelle im Jahre 1904 erhielt die Gemeinde in Herrenstrunden am 12. Dezember 1911 den Status einer selbständigen Kapellengemeinde mit eigener Vermögensverwaltung. Die Kapellengemeinde umfasste 672 katholische Einwohner. Am 27. Juni 1918 wurde vom Kölner Erzbischof die Errichtung einer eigenständigen Pfarre ausgesprochen.

Anlässlich die silbernen Priesterjubiläums des Herrenstrundener Pfarrers Betrams am 10. März 1931 wurde das Pfarrhaus um ein Jugendheim ergänzt. An der linken Hausseite wurde ein einstöckiger, 15 Meter langer und 6,24 Meter breiter Bau errichtet. Die Kosten von 4000 Reichsmark wurden durch Spenden gedeckt.

(Erfasser: Andreas Kaul, Kulturlandschaftliche Inventarisierung „oberes Strundetal“/ Herrenstrunden, 2007)

Literatur

Jux, Anton (1956)
Die Johanniter-Kommende Herrenstrunden. Nebst Pfarrgeschichte. (Heimatschriftenreihe der Stadt Bergisch Gladbach, Band 2.) Bergisch Gladbach.

Altes Pfarrhaus in Herrenstrunden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Herrenstrunden 28
Ort
51465 Bergisch Gladbach - Herrenstrunden
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1872 bis 1874

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„Altes Pfarrhaus in Herrenstrunden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-11606-20110601-6 (Abgerufen: 16. April 2024)
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