Dies führte zu dem Beschluss des Baus einer großen Hochwasserschutzanlage, die die Stadt Neuwied umfasst. Getroffen wurde der Beschluss von dem damaligen Bürgermeister Robert Krups und den beiden Abgeordneten Eduard Verhülsdonk und Hans Böhm sowie weiteren Politikern. 1926 erhielten das Kulturbauamt Koblenz und das Stadtbauamt Neuwied den Auftrag für die Planung der Eindeichung Neuwieds. 1928 begann der Bau der Deichanlage, die 1931 fertig gestellt wurde.
Der Deich beginnt im Bereich der Kronprinzenbrücke im Stadtteil Engers als Verschluss der ehemaligen Flutmulde der Schleidt im Engerser Feld und endet oberhalb der Firma Rasselstein an der Wied.
Im Bereich der Stadtfront auf einer Länge von 600 Metern erhielt der Damm eine Mauerverkleidung aus Würzburger Muschelkalk. Um die Stadt nicht durch einen geschlossenen Deich von dem Fluss- und Fremdenverkehr abzuschneiden, wurde jeweils ein sechs Meter breites Wassertor vor der Schloss- und der Pfarrstraße sowie ein Fußgängertor von drei Metern Breite vor der Marktstraße eingebaut. Bei der Gestaltung des Rheinbildes der Stadt wurde hierbei besonders Wert auf die Gliederung der Tore und entsprechende Aufbauten wie dem Pegelturm am oberen Ende und der Deichkrone in der Mitte der Deichmauer gelegt.
Die Kosten für die Errichtung des 7,5 Kilometer langen Deiches betrugen 7,7 Millionen Mark.
Seit 1932 schützt der Deich die Stadt Neuwied zuverlässig gegen Hochwasser des Rheins und der Wied. Die Deichkrone liegt einen Meter über dem höchsten bekannten Pegel des Hochwassers von 1926 und ist für ein Ansteigen des Pegels auf 11,2 Meter am Pegel Neuwied ausgerichtet. Dies sind 9 Meter über dem normalen Wasserstand.
(Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet
www.deichstadtweg.de: Deichmauer und Deichtore (abgerufen 21.11.2016)