Der vierachsige Walmdachbau mit Dachreiter weist an den Längsseiten vier hohe, rundbogig geschlossene Fenster auf, welche in Putzblenden liegen. Die Schmalseiten des Kirchensaales werden von zweigeschossigen, tieferen Vorläufern flankiert, so dass sich ihre Satteldächer vom höheren Satteldach des Kirchensaales abheben. Die barocke Haube des Turmes wird von den Zeichen des Universums bekrönt – der Weltkugel, den Himmelsrichtungen, der Wetterfahne und einem Stern als Spitze.
Die Eingänge in den Kirchensaal und zu den jeweiligen Chorhäusern befinden sich in den Vorhäusern – links für die Männer und rechts für die Frauen. Das linke Vorhaus enthält ferner die Sakristei sowie die Orgel- und Sängerempore. Im Erdgeschoss des Vorhauses der Frauen befindet sich eine Teeküche.
Der querorientierte Kirchensaal ist ganz in Weiß gehalten. Er hat einen gescheuerten Dielenboden und die bis unter die Fenster vertäfelten Wände gehen mit hohen Kehlen in die flache Decke über. Die Kehlen sind von einfachen Stuckleisten eingefasst. Vor den farblos verglasten Fenstern hängen weiße Vorhänge, die den Eindruck des Festsaals unterstreichen. Weder Kanzel noch Altar sind zu erkennen. Der Platz des Predigers befindet sich in der Mitte der Längswand auf einem Podest hinter einem meistens grün verhangenen Tisch.
An der Rückseite des Gebäudes befinden sich zwei Leichenkammern – eine für die Frauen und eine für die Männer.
Das Gemeinhaus der Herrnhuter Brüdergemeinde steht unter Denkmalschutz und ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Neuwied eingetragen.
(Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2015)