Die Textilfabrik Cromford, gegründet 1783, erhielt 1925 an der Bahnstrecke von Ratingen nach Wülfrath einen direkten Bahnanschluss. Er wurde 1972 stillgelegt.

Die vom Wuppertaler Kaufmann und Verleger Johann Gottfried Brügelmann gegründete Baumwollspinnerei ist eine der ältesten Industrieanlagen in Deutschland. Benannt wurde sie nach ihrem englischen Vorbild »Cromford«. Die Fabrik expandierte stark mit weiteren Produktionsstätten, Werkstätten, Arbeiterwohnungen, dem Herrenhaus von 1787, Webereien und großen Fabrikhallen. Die Fabrik wurde 1977 stillgelegt.
Heute befindet sich in den historischen Fabrikanlagen das LVR-Museum Textilfabrik Cromford.

In der Nähe der Fabrik wurde am 28. Mai 1903 die Eisenbahnstrecke von Ratingen West bis Wülfrath in Betrieb genommen. Ein Bahnhof war hier nicht vorgesehen. Um Waren und Güter abtransportieren und anliefern zu können, legte man einen eigenen Bahnanschluss an. Der Anschluss Brüggelmann in Bahnkilometer 1,59 wurde am 26. Mai 1925 in Betrieb genommen. Es gab von der durchgehenden Strecke abzweigende Rangiergleise und ein direktes Zufahrtgleis in die Fabrik. Die gebogene Trasse ist heute noch im Gelände gut zu erkennen und wird als Fuß- und Radweg genutzt. Im Zusammenhang mit der Aufgabe der Fabrik Cromford legte man den Anschluss zum 8. März 1972 still. Die Gleisanlagen wurden vollständig abgebaut.

(Claus Weber, Redaktion KuLaDig, 2025)

Internet
Bahnarchiv NRW von André Joost: Anschluss Brüggelmann (abgerufen 13.6.2025)
de.wikipedia.org: Textilfabrik Cromford (abgerufen 13.6.2025)