1846/47 gründete die Firma Hoesch am Unterstich ein Schienenwalzwerk, das Eschweiler Eisenwerk. Hoesch setzte auf das schnelle Wachstum der Eisenbahn und dem hohen Bedarf an Schienen. Das Werk befand sich unmittelbar hinter dem erst fünf Jahre alten Eschweiler Hauptbahnhof. Der Standort Eschweiler wurde auf Grund der günstigen Lage für An- und Abfahrt von Roh- und Fertigeisen und die räumliche Nähe zu den Steinkohlenlagerstätten im Inderevier gewählt. Das für den Betrieb der Dampfkessel notwendige Betriebswasser wurde mit Hilfe eines Pumpwerks von der Inde über Tunnel und Rohrleitungen zum Werk geführt. In dem Eschweiler Eisenwerk wurde das günstige Puddelverfahren angewendet, welches Hoesch selbst in den 1820er Jahren in England ausspioniert hat (vgl. de.wikipedia.org). Das Werk wurde fortlaufend erweitert, zuletzt fanden 600 Arbeiter hier Beschäftigung. Durch die zunehmende Konkurrenz der Eisenwerke im Ruhrgebiet und am Rhein, aufgrund billigerer Kohle und der günstigeren Wasserfracht, wurde das Eschweiler Eisenwerk 1871 nach Dortmund verlegt. 1876 wurde die Produktion in Eschweiler ganz eingestellt (Eschweiler Geschichtsverein e. V. 2007, S. 91f.).
1877 zog die Aachener Firma F. A. Neumann in die leerstehende Werksanlage. Die Firma geht zurück auf das ehemalige Kupferschlägergeschäft Gebr. Neumann. Die Firma F. A. Neumann produzierte am Standort Gas- und Wasserbehälter, aber auch Dampfkessel, Apparate und Stahlkonstruktionen. Zeitweise waren hier bis zu 1.200 Arbeiter beschäftigt. Noch heute ist das Werk am Unterstich Firmensitz (Eschweiler Geschichtsverein e. V. 2007, S. 94).
(Fine Tonhauser, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)
Internet de.wikipedia.org: Puddelverfahren (abgerufen 07.01.2015)
Literatur
Eschweiler Geschichtsverein e.V. (Hrsg.) (2007)
Eschweiler Pumpe-Stich. Heimatbuch über einen Stadtteil. Eschweiler.
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