ESW-Röhrenwerke in Eschweiler-Aue

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Eschweiler
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 48′ 13,46″ N: 6° 14′ 9,36″ O 50,80374°N: 6,23593°O
Koordinate UTM 32.305.244,69 m: 5.631.642,35 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.516.675,81 m: 5.629.839,92 m
  • Produktionsgebäude der ESW-Röhrenwerke GmbH in Eschweiler-Aue (2014)

    Produktionsgebäude der ESW-Röhrenwerke GmbH in Eschweiler-Aue (2014)

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    Tonhauser, Fine / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.
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1819 kam es zur Gründung einer der ältesten Maschinenfabriken Deutschlands, der „Eschweiler Maschinenfabrik Englerth, Releaux & Dobbs“ (ERMAG), durch Carl Englerth, Josef Reuleaux und den Engländer Samuel Dobbs in Eschweiler-Pumpe. Schwerpunkt war die Herstellung von Fördermaschinen und Pumpen für den in unmittelbarer Nähe liegenden und immer tiefer reichenden Eschweiler Steinkohlen-Bergbau (Kauling / Oediger 1989, S. 87). Daneben wurden hier auch andere Maschinen, wie Webstühle, Papiermaschinen sowie Walzwerke und Dampfmaschinen produziert (Eschweiler Geschichtsverein 2007, S. 75). Die Maschinenfabrik stand ursprünglich vermutlich in unmittelbarer Nähe zur „Herrenkunst“ genannten Pumpenanlage in Eschweiler-Pumpe und war in die Arbeitersiedlung „de aal Fabrik“ integriert. Eine der ältesten Dampfmaschinen, die in diesem Werk gebaut wurde, lief noch störungsfrei als Walzenzugmaschine im Puddelwerk Pümpchen bis zu dessen Abbruch im Jahr 1928 . (Eschweiler Geschichtsverein 2007, S. 75)

1839 kam es zur Übernahme der Fabrik durch H. Graeser jun, der 1847/48 auf dem linken Indeufer eine größere Fabrik baute. Zum neuen Werk gehörten eine mechanische Werkstätte, eine Schlosserei und eine Schmiede. 1856 wurde es um eine Eisengießerei erweitert, in der Schwungräder und Seilscheiben gegossen wurden (Kauling / Oediger 1989, S. 87). Die alte Fabrik wurde zu Werkswohnungen („de aal Fabrik“) umgebaut. Neben einer laufenden Vergrößerung des neuen Werks kam es zu mehrmaligen Wechseln des Besitzers, bis es schließlich den Namen „Eschweiler Maschinenbau A.G.“ bekam. In Folge der Vereinigung der „Eschweiler Maschinenbau A.G.“ mit der Firma „Koch und Wellenstein“ aus Ratingen 1906, bekam das Werk den Namen „Eschweiler-Ratinger Maschinenbau A.G.“, kurz ERMAG (Eschweiler Geschichtsverein 2007, S. 76).

Ab 1917 wurde die Produktion vollständig auf die Herstellung von nahtlosen Rohren aus Stahl umgestellt. Der Stahl kam aus dem eigenen Stahlwerk in Eschweiler Aue. Seit 1925 war das Werk in Besitz des Eschweiler Bergwerksvereins und wurde in die EBV - Hüttenabteilung eingegliedert. Nach dem Übergang in den Besitz der Maximilianshütte in Sulzbach-Rosenberg im Jahr 1984 ging das Werk 1987 in Konkurs (Eschweiler Geschichtsverein 2007, S. 76). 1987 gründeten sich, mit finanzieller Unterstützung des Landes, die „ESW-Röhrenwerke GmbH“ (Kauling / Oediger 1989, S. 87). Auch heute noch wird am Standort produziert.

(Fine Tonhauser, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2014)

Literatur

Eschweiler Geschichtsverein e.V. (Hrsg.) (2007)
Eschweiler Pumpe-Stich. Heimatbuch über einen Stadtteil. Eschweiler.
Kauling, Gregor; Oediger, Hermann-Lambert / RWTH Aaachen; Eschweiler Geschichtsverein (Hrsg.) (1989)
Kohle und Eisen im Inderevier. Das frühindustrielle Zentrum in Eschweiler Pumpe-Stich. Aachen.

ESW-Röhrenwerke in Eschweiler-Aue

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1847

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„ESW-Röhrenwerke in Eschweiler-Aue”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-109122-20141205-2 (Abgerufen: 18. April 2024)
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