Das Feld, welches unmittelbar an den Hof grenzt, wird in der Flurkarte als „Pünterhommesacker“ bezeichnet. „Hommesacker“ ist die mundartliche Abkürzung für Hofmannsacker, d. h. Acker eines Hofbesitzers. Über den Ursprung des Wortes „Pünter“, das später zu „Pönter“ wurde, gibt es Meinungsverschiedenheiten. Möglicherweise hängt er mit dem alten Flächenmaß „Pinte“ zusammen, das auch heute noch gebräuchlich ist.
Geschichte
Im Jahr 1673 wurde der Pönterhof erbaut. Die Pöntermühle gab es schon seit 1668. Nach französischen Steuerakten gehörte der Hof von 1794-1815 Herrn Georg Lauch, der 1799 zwei Türen und sechs Fenster des Hofes versteuern musste. Zu dieser Zeit betrug der Flächeninhalt des zum Hof gehörigen Ackerbodens 78 Hektar. In anderen Berichten heißt es, der Hof sei erst 1871 erbaut, was sich jedoch durch die genannten Steuerunterlagen widerlegen lässt. Demnach kann es sich lediglich um Neu- oder Umbaumaßnahmen gehandelt haben.
1846 pachtete Jakob Heinemann den Hof. Im Anschluss wechselte der Pönterhof mehrfach den Besitzer, bis er 1893 von der Familie Schanz erworben wurde. Die Familie gehörte der Mennonitengemeinde Neuwied an (eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht). Da sie als Mennoniten aus religiösen Gründen kein Eigentum erwerben durften, pachteten sie den Hof. Im Jahr 1893 konvertierten einige Mitglieder der Familie zum Protestantismus, wodurch sie nun Eigentum erwerben durften. Sie kauften den Hof und richteten das stark vernachlässigte Objekt wieder her. Im 20. Jahrhundert übernahm Rudolf Schanz 1924 den Besitz von seinem Vater und lebte dort, bis er 1957 starb.
Rudolf Schanz und sein Vater wurden, wie auch alle anderen Nachkommen der Mennoniten, auf dem Keller Mennonitenfriedhof zwischen Eich und dem Krayer Hof beerdigt. Familie Schanz bewirtschaftet bis heute den Pönterhof und die Landwirtschaft bestimmt nach wie vor den Lebensunterhalt der Bewohner.
(Christian Maier, Universität Koblenz-Landau, 2014)