Seitdem erfolgen durch die Biologische Station im Kreis Wesel regelmäßige Kontrollen des Winterquartieres. Hierzu wurden alle bisher bekannten Überwinterungsplätze in den Ritzen und Aushöhlungen im gemauerten Gewölbe mit einer Nummer versehen und auch in einem Lageplan erfasst. Besonders intensiv erfolgt die Kontrolle dieser Rückzugsplätze im Winter.
Mit Hilfe einer Lampe und, wenn nötig, auch mit dem Endoskop wird eine Bestandserfassung der verschiedenen Fledermausarten vorgenommen, die dort die kalte Jahreszeit in einem schlafähnlichen Zustand verbringen und von der Zählprozedur (hoffentlich) nichts mitbekommen.
Regelmäßig erfasst werden die Fransenfledermaus (durchschnittlich um die 40 Tiere, in 2013 sogar über 60), die Wasserfledermaus (mit ca. 20-40 Tieren) und mit Abstand dazu wenige Braune Langohren (1-4 Tiere). Die erfassten Fledermäuse sind dabei nur die, die man auch entdecken kann – tief in den Gemäuern können durchaus noch größere Bestände ungesehen den Winter verbringen.
Die Kasematte wurde von der Stadt Wesel ausdrücklich als Winterquartier ausgewiesen und somit langfristig gesichert.
Mittlerweile konnten zusätzliche, in der Zwischenzeit auch angenommene Versteckplätze geschaffen werden. 1998 und in den Folgejahren wurde die Verfüllung der Kasematte mit Schutt und Erde teilweise entfernt oder zu neuen potentiellen Versteckplätzen umgewandelt und die Neben- und Seitenkammern entrümpelt. Das Eindringen von Wanderratten, die den Heubergpark besiedeln, ist erschwert, vielleicht sogar gänzlich unterbunden.
Der Weseler Bevölkerung wurden „ihre“ Fledermäuse und ihr Überwinterungsquartier in zahlreichen Fledermausnächten vor Ort nahe gebracht. Für einige Spätsommerabende wurde die Heubergpark-Kasematte dann Aufführungsort für ein Lehr- und Unterhaltungsprogramm. Die „Weseler Fledermausnächte“ in der Kasematte spannten den Bogen von der Geschichte der Festung über Gestalten der Romanliteratur (Vampire und ihren Bezug zu Fledermäusen) hin zur Fledermausforschung und zum Fledermausschutz.
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V. 2014. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Internet
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Festungen im Rheinland (abgerufen 02.01.2017)