Bei der im Jahr 1672 errichteten Ringmauer um Ehrenbreitstein wurde interessanterweise das Kloster ausgegrenzt. Im Bedarfsfall sorgte allerdings eine rundbogige, große Pforte dafür, dass die Kapuziner in die Stadt flüchten konnten. Das Kloster stand in unmittelbarer Nähe zum Rhein und wurde daher in den Jahren 1740, 1920, 1926, 1970 und 1993 sowie 1995 vom Hochwasser überflutet. Auch heute noch gibt es den Kapuzinerplatz, an dem die aus Koblenz kommende Rheinfähre anlegt.
Im Jahre 1636 brannte das Kloster in Folge der Belagerung der Festung Ehrenbreitstein fast vollkommen aus. Der Wiederaufbau begann im Jahr 1652 und dauert bis 1657 an. In Auftrag gegeben wurde der Wiederaufbau von dem Kurfürsten Carl Casper von der Leyen. Im Jahr 1803 wurde das Kloster von französischen Truppen erobert. Infolgedessen sind die Güter der Kapuziner vorerst an Nassau-Weilburg, später dann an das Herzogtum Nassau übergegangen. Zehn Jahre später, nämlich im Februar 1813, wurde das Kloster geräumt und die Einrichtung des Gebäudes wurde verkauft.
Um 1860 wurden die Klostermauern um den Kreuzgang weitestgehend abgerissen. Jedoch sind die Kapuziner im Jahr 1861 nach Ehrenbreitstein zurückgekehrt und sind in den verbliebenen Gebäuden untergekommen. 1908 wurde das Kloster zur Provinzverwaltung der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinz (bis 2007).
Heute sind von dem gesamten Klosterkomplex lediglich die Kirche sowie der Eingangsbereich des Klosters und der Nordflügel des Kreuzgangs erhalten. Dieser Nordflügel trägt kreuzgratgewölbte Joche, die durch breite Gurte voneinander getrennt werden. Geprägt von der Schlichtheit des Ganges wirken die rot-braunen und beigen Keramikfliesen wie ein eindrucksvoller großer Teppich.
(Alexandra Janzen, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
de.wikipedia.org: Kapuzinerkloster Koblenz (abgerufen: 16.03.2015)