Im Jahre 1695 hatte der Koblenzer Schöffe Dr. Aach mit der Errichtung dieses Hauses begonnen. Das Haus stand zur damaligen Zeit im Herzen von Koblenz, da das „alte Kaufhaus“ die städtische Verwaltung beherbergte und direkt daneben das Schöffenhaus mit dem Gericht tagte. Auch die Hauptwache, das Schandmahl und Arrestlokal befanden sich auf dem Florinsmarkt. Neben „Gerichtsmarkt“ finden sich für den Florinsmarkt auch die Bezeichnungen Frucht-, Fisch-, Mehl- und Versteigerungsmarkt. Somit hatte der Schöffe ein Haus am besten Platz der Stadt.
Das Fachwerk ist in einem Stil errichtet, der für diese Zeit in der Region typisch war. Der ursprüngliche Fachwerkbau musste allerdings kurze Zeit nach der Erbauung aus feuerpolizeilichen Gründen verputzt werden.
Nach mehreren Besitzerwechseln ging das Haus im Jahre 1882 in den Besitz der Familie Henkel über. Diese Familie ließ das Gebäude im Jahre 1921 fachgerecht nach den Plänen des Kreisbaumeisters Sommer renovieren. Dabei wurde das gut erhaltene Fachwerk wiederentdeckt und in einer weiteren Bauphase wurde dieses dann wieder freigelegt. Dadurch hat das Haus seinen ursprünglichen Charakter zurück erhalten. Aus der für damalige Zeiten eher einfachen Stube „Gasthaus zum alten Fruchtmarkt“ wurde die „Altdeutsche Weinstube zum Hubertus“. Der Name stammt von dem Schutzheiligen der Jäger, die seither dort Ihren Stammtisch eingerichtet hatten. Seither sind auf der Speisekarte unter anderem delikate Wildgerichte zu finden (www.weinhaus-hubertus.de).
Heute ist das Haus eines der ältesten noch erhaltenen Fachwerkhäuser in Koblenz. Den Zweiten Weltkrieg hat das Haus ohne große Schäden überstanden.
(Alexandra Janzen und Anna Serwas, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
www.weinhaus-hubertus.de: Geschichte (abgerufen 20.02.2015)