Joseph Kehrein war Deutschlehrer, Philologe und Historiker. Nach seiner Ernennung zum Direktor des Montabaurer katholischen Lehrerseminars ließ er sich in Montabaur nieder. Nebst seiner Tätigkeit als Seminarleiter war er im Nebenamt Kreisschulinspektor des damaligen Kreises Montabaur. Darüber hinaus war er 10 Jahre Direktor der dortigen Realschule. Durch sein Wirken hat er das Schulwesen von Montabaur entscheidend geprägt. Während seiner Amtszeit engagierte er sich für den Ausbau des Bildungswesens in Montabaur.
Kehrein hatte neben der Sprachforschung ein vielseitiges breites Interesse. Dies kam auch in seiner schriftstellerischen Tätigkeit zum Ausdruck. Einige seiner Werke sind:
- Grammatik der deutschen Sprache des 15. bis 17. Jahrhunderts: 1.Teil: Lautlehre. 2.Teil: Von der Wortbildung. 3.Teil: Syntax. Leipzig 1854-1856.
- Volkssprache und Volkssitte im Herzogthum Nassau, 2 Bände. Lanz 2. Auflage 1862.
- Nassauisches Namenbuch. 1872, Lesimple, Leipzig 1891.
- Kirchen- und religiöse Lieder aus dem zwölften bis fünfzehnten Jahrhundert. Paderborn 1853.
- Das deutsche kath. Kirchenlied in seiner Entwicklung von den ersten Anfängen bis zur Gegenwart. Neuburg 1874.
- Lateinische Sequenzen des Mittelalters aus Handschriften und Drucken. Mainz 1873.
- Handbuch der Erziehung und des Unterrichts. Paderborn 1876
- Kurze Geschichte der Stadt und Burg Montabaur. Aus dem Nachlasse des J. Kehrein herausgegeben von Juvenalis Montanus. Coblenz 1901.
In Anerkennung seiner großen Verdienste um die sogenannten Elementar- und Gelehrtenschulen verlieh ihm der Stadtrat von Montabaur zu Beginn des Jahres 1873 zu seinen Lebzeiten das Ehrenbürgerrecht. Das Denkmal mit der Büste von Joseph Kehrein wurde vermutlich nach seinem Tode 1876 hergestellt. Heute trägt die Grundschule von Montabaur (1920-1930) seinen Namen. Außerdem ist ihm ein Denkmal gewidmet.
Bis in die heutige Zeit ist Montabaur ist Montabaur dank des Wirkens von Joseph Kehrein ein bedeutender Schulstandort im südlichen Westerwald.
(Niklas Wörsdörfer, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Quelle
Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur (Mai 2013): Montabaur von Punkt zu Punkt
Internet
www.gastlandschaften.de (abgerufen: 12.09.2014)