1291 erhielt die Stadt Montabaur das Stadtrecht und etwa zeitgleich das Marktrecht. Für das Jahr 1387 ist ein eigener fester Marktplatz bezeugt. Bis heute hat die Stadt eine verkehrsgünstige Lage an große Handelsstraßen vorzuweisen. Montabaur entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Zentrum der Region.
Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelte sich Montabaur zu einer wohlhabenden Stadt. Diese Entwicklung begründet sich mit dem bedeutenden Leder- und Tuchgewerbe. Ein Beleg hierfür ist die Tatsache, dass um 1350 Montabaurer Tuchhändler auf Messen in Frankfurt am Main, Mainz und Friedberg vertreten waren und dass die Wollweberzunft in Frankfurt am Main eine sogar eigene Handelsniederlassung unterhielt.
Bis heute prägen der Wochenmarkt und zahlreiche Märkte im Jahresverlauf das Leben in der Stadt. Auf dem „Großen Markt“ findet man für die Stadt bedeutende Gebäude und Brunnen.
Altes Rathaus An dem großen Markt steht das alte Rathaus. Dieser imposante Backsteinbau im neugotischen Stil, der aus dem Jahr 1870 stammt, ist bereits das dritte Rathaus an dieser Stelle. Das Rathaus wird auch „Roter Löwe“ genannt. Der Löwe war das Symbol für die Gerichtsbarkeit. Früher wurde hier Gericht gehalten. Bis heute ist hier der Dienstsitz des Stadtbürgermeisters. Weitere Merkmale des Marktplatzes sind:
Sauerbrunnen Der Löwenkopf des Brunnens zeigt die ursprüngliche Funktion des Ortes. Dieser wurde früher als Gerichtsplatz genutzt. Das Wasser aus dem Brunnen ist Trinkwasser. Es schmeckt tatsächlich sauer, denn es hat einen sehr hohen Gehalt an Kohlensäure (über 2000 mg/l) und Eisen. Aus diesem Grund wird ihm eine gesundheitsfördernde Wirkung bei vielen Krankheiten zugeschrieben.
Marktbrunnen Im Jahre 1989 wurde an der Stelle eines alten Brunnens der heutige Marktbrunnen eingeweiht. Auf der Säule des Marktbrunnens sieht man die 13 ehemaligen Stadttore. Außerdem sind die Symbole der 13 mittelalterlichen Zünfte dargestellt. Des weiteren ist ein Abriss der Stadtgeschichte zu sehen. Auf dem Brunnenbecken befinden sich die Wappen der Stadt und seiner Stadtteile.
Haus Melchior In dem Haus Melchior war lange Zeit eine bedeutende Gasthalterei untergebracht. Das Haus wurde nach einem heftigen Familienstreit, der mit einem Totschlag endete, auf kurfürstliche Anordnung geteilt. Diese Aufteilung kann man bis heute am Giebel und an der Ladenzeile im Erdgeschoss erkennen. Laut einer Vermutung befand sich im Speicher das Salzlager der Stadt.
(Niklas Wörsdörfer, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Quelle Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur (Mai 2013): Montabaur von Punkt zu Punkt
Literatur
Frischbier, Hans / Stadtarchiv Montabaur (Hrsg.) (1998)
Montabaur im Wandel. Vom Kurfürstentum Trier zum Herzogtum Nassau. 1768-1819. (Schriftenreihe zur Stadtgeschichte von Montabaur, Heft 5.) Montabaur.
Meister, Karl Andreas Ambrosius / Löwenguth, Franz-Josef (1977)
Geschichte der Stadt und Burg Montabaur nach urkundlichen Quellen (Nachdruck der Ausgabe 1876). Montabaur.
Roth, Hermann Josef (1989)
Stadt Montabaur. (Rheinische Kunststätten, Heft 227.) Neuss (2. erweiterte Auflage).
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