In unmittelbarer Nachbarschaft stand ursprünglich das Schloss Philippsburg. Dieses wurde von den Franzosen zerstört. Das Dikasterialgebäude blieb jedoch erhalten. In dem weltlichen Verwaltungsbau des Kurfürsten von Trier war unter anderem das kurfürstliche Gericht untergebracht.
Die Anlage ist langgestreckt und einflügelig und verfügt über drei Geschosse. Darüber hinaus weist sie 25 zu 4 Achsen mit rhythmisch differenzierter Wandgliederung und Dachausbildung auf. Das Gebäude verfügt außerdem über drei flache Risalite mit Mansardendächern. Durch Sandsteinverblendungen, Eckpilaster, Schweifgiebel und reichen bildhauerischen Schmuck ist der schmale, dreiachsige Mittelrisalit betont. Im Giebel befindet sich ein riesiges, von Löwen gehaltenes Wappen, darüber die Justitia sowie seitlich ein Posaunenengel. Je vier gequaderte Lisenen gliedern die siebenachsigen Eckrisalite. Der dreiachsige Mittelteil wird durch das Portal und die Dachbalustrade betont. Die Fensterarchitektur weist von der üblich verwendeten Form von Neumann ab. In allen Geschossen sind die Innenräume gewölbt. Ein durchgehender Saal war ursprünglich im Mittelteil. Die ursprüngliche Innenausstattung ging verloren.
Das Dikasterialgebäude ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Seit 2002 ist das Dikasterialgebäude Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Des Weiteren ist es ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichen gekennzeichnet.
(Carina Meyer, Universität Koblenz-Landau, 2014)