Schon Ende des 19. Jahrhunderts verkehrte eine Hochseilfähre zwischen Güls und Moselweiß, aber im Jahr 1957 fand diese Fähre keine Zulassung mehr. Eine neue musste von Güls erworben werden und dabei stellte man eine Anfrage auf die alte Fähre aus Zell an der Mosel an die Firma Boost. Auf das Angebot von 26.320 DM willigte die Gemeinde am 12.04.1957 ein und es kam am 21.10.1957 zur Probefahrt. Nachdem die Leistung von 22 PS nicht mehr ausreichte, erhielt die Fähre 1961 einen stärkeren Moor mit 33 PS. 1962 schloss die Gemeinde einen Pachtvertrag mit Adam Scherhag und 1964 wurde die Fähre an Adam Dommermuth für 3 Jahre neu verpachtet. Im Jahr 1967 fand eine Untersuchung des Wasser- und Schifffahrtsamts statt und man stellte erhebliche Mängel fest und erteilte nur noch eine Erlaubnis zur Beförderung von Ladung mit maximal 5 Tonnen Gewicht (vorher 15 Tonnen). Daraufhin entschied sich die Gemeinde, das Fahrzeug zu verkaufen und ein Käufer wurde sehr schnell gefunden: der bisherige Pächter Adam Dommermuth. Er erhielt auch das Fährrecht für 30 Jahre. Beim Umbau wurde ein stärkerer Motor eingebaut und ein Ponton angebaut. Am 22.04.1967 konnte die Taufe auf den Namen des Gülser Pfarrpatrons „St. Servatius“ stattfinden.
Bereits 1975 kündigte sich leider das Aus für die Fähre an, weil die Brücke Kobern-Gondorf – Niederfell gebaut wurde und 1979 der Plan zum Bau der Kurt-Schumacher-Brücke erstellt wurde. Ihr Bau 1988 besiegelte auch das endgültige Ende der Gülser Fähre.
(Roman Siweljow, Universität Koblenz-Landau, 2014)