Gülser Eisenbahnbrücke bei Koblenz

Moselbrücke Güls

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Koblenz
Kreis(e): Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 20′ 42,47″ N: 7° 33′ 12,79″ O 50,34513°N: 7,55355°O
Koordinate UTM 32.397.083,46 m: 5.578.005,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.397.117,42 m: 5.579.796,74 m
  • Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz (2014)

    Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz (2014)

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  • Koblenzer Einwohner passieren am 26. April 1945 die vom 372. Pionier-Regiment der US-Armee über der schwer beschädigten Moseleisenbahnbrücke errichtete Hängebrücke.

    Koblenzer Einwohner passieren am 26. April 1945 die vom 372. Pionier-Regiment der US-Armee über der schwer beschädigten Moseleisenbahnbrücke errichtete Hängebrücke.

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  • Detailansicht der Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz (2014)

    Detailansicht der Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz (2014)

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  • Die Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz mit Blick zur rechten Moselseite nach Moselweiß (2014).

    Die Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz mit Blick zur rechten Moselseite nach Moselweiß (2014).

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  • Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz (2014)

    Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß in Koblenz (2014)

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Die Moselbrücke in Güls ist eine Eisenbahnbrücke zwischen den Stadtteilen Güls und Moselweiß. Es handelt sich dabei um eine 226 Meter lange Bogenbrücke, die für die Bahn und für Fußgänger vorgesehen ist. Für den Autoverkehr stehen entweder die Fähre in Winningen oder die Kurt-Schumacher-Brücke weiter flussaufwärts zur Verfügung.

Die Brücke in Güls wurde in den Jahren 1877-1878 aufgrund strategischen Überlegungen errichtet und verbindet in Koblenz die Stadtteile Moselweiß und Güls. Die Brücke ist Teil der Bahnverbindung zwischen Koblenz und Trier. Die Überquerung der Mosel erfolgte nicht rechtwinklig zum Fluss, sondern unter einem Winkel von 80°, der durch die Geländegestalt erforderlich war. Die gesamten Baukosten betrugen 695.000 Mark. Die Stahlkonstruktion hat ein Gewicht von 1.500 Tonnen. Von 1925 bis 1926 folgten weitere Umbauten. Bei diesen Umbauten wurde auch ein Fußgängerweg angelegt, für den sich die Gülser schon seit langem eingesetzt hatten. Die Stadt Koblenz und die Eisenbahndirektion lehnten dies ab. Deswegen sahen sich die Gülser Bürger gezwungen, die Kosten selbst zu übernehmen. Als Gegenleistung forderten sie auch das Recht, Brückengeld zu kassieren und dieses wurde ihnen auch gewährt. In einem Kassenhäuschen wurde bis 1959 Brückengeld eingenommen.

Mit dem Frankreich-Feldzug 1940 erhielt die Brücke zusätzliche Bedeutung für die Versorgung der Wehrmacht an der Westfront. Seitdem rollten zahlreiche Militärtransporte über die Brücke und nach der Invasion der Alliierten in der Normandie (6. Juni 1944) und der nachfolgenden Befreiung Frankreichs wurde die Brücke im Herbst 1944 für die Benutzung von LKW und Panzer hergerichtet. Dabei wurde die Brücke verstärkt und die beiden Seiten erhielten Zufahrtsrampen für die Fahrzeuge. Im Herbst 1944 und am Neujahrstag im darauffolgenden Jahr wurde die Brücke durch Bombenangriffe schwer beschädigt, so dass sie nicht mehr begehbar war. Die Fußgänger mussten über die Eisenbögen klettern.
Am 8. März 1945 wurde die Brücke auf der Moselweißer Seite endgültig durch einen deutschen Wehrmachtsoffizier gesprengt. Bereits im August 1945 wurde mit den Arbeiten an einem Behelfsbau begonnen, der jedoch erstmals eingleisig verkehren sollte. Drei Jahre später konnte die Brücke auch zweigleisig genutzt werden.

Von 2002 bis 2003 folgten weitere Sanierungsarbeiten. Dabei stellte sich heraus, dass die Eisenbahnbrücke einem Schiffsaufprall nicht mehr standhalten würde. Bei Ausbaggerungsarbeiten in der Mosel hatte man übersehen, dass die Pfeiler der alten Brücke nur die Kollision mit einem kleineren Schiff überstehen würde. Falls jedoch ein größeres Schiff mit der Brücke kollidieren würde, würde es zum Einsturz kommen. Am 11. September 2001 begannen die Arbeiten zur Verstärkung der Pfeiler; sie konnten im Mai 2003 abgeschlossen werden.
2012 wurde die Brücke nochmals einer gründlichen Prüfung unterzogen und dabei stellte mann erhebliche Mängel an der Fußgängerbrücke fest. Deswegen wurde direkt nach dieser Feststellung mit der Planung der Sanierungsmaßnahmen begonnen. Die Arbeiten werden demnächst fertiggestellt.

(Roman Siweljow, Universität Koblenz-Landau, 2014)

Internet
www.bruecke.guels.de (Abgerufen: 30.08.2014; nicht mehr verfügbar 10.08.2021)

Literatur

Pickel, Alois; Neisius, Andreas / Ortsring Güls (Hrsg.) (2004)
Leben am Fluß - Heimatkundliches um Gülser Brücke, Mosel, Fähre und vieles mehr. Koblenz.

Gülser Eisenbahnbrücke bei Koblenz

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1877 bis 1878

Empfohlene Zitierweise

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Roman Siweljow: „Gülser Eisenbahnbrücke bei Koblenz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-101953-20140830-2 (Abgerufen: 26. April 2024)
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