Der Runde Turm ist der nordwestliche Eckpunkt der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die Auswertung von Unterlagen des städtischen Archivs belegt die Fertigstellung des Turms im November 1453. Im Jahr 1448 wurde mit dem Bau begonnen. Im Jahr 1689 versuchten die Franzosen den Turm zu sprengen. Dieser hielt jedoch stand und nur ein großer Ausbruch an der Westseite blieb davon. Im Jahre 1880 wurde der Turm umfangreich restauriert. Die Kreuzblumen auf den Giebelspitzen und der Abschlusshelm stammen aus der Zeit. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg und in den Jahren 1985 bis 1987 wurde der Turm nochmals restauriert und gesichert.
Acht kleinteilige Giebelflächen schließen den Turmaufsatz nach oben hin ab. Die Dekoration des Turms mit eleganten Dreipass-Friesen unter dem vorkragenden Wehrgang sowie als Abschluss des zweigeschossigen Oberbaus sind künstlerische Akzente, welche kurkölnische Einflüsse belegen. Mit einer Höhe von 56 m bis zur Turmspitze, einem Durchmesser von etwa 15 m und einer Mauerstärke von knapp 4 m ist er einer der massivsten mittelalterlichen Wehrtürme in Deutschland. Er gilt heute als Wahrzeichen von Andernach.
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