Die Sankt Michaelskapelle wurde im Jahr 1343 erstmals urkundlich erwähnt. Die Friedhofskapelle befindet sich auf der Südseite der Liebfrauenkirche und ist durch einen ehemaligen Friedhofsbezirk von ihr getrennt.
Das Fundament des zweigeschossigen barocken Saalbaus reicht bis auf die römisch-fränkische Stadtmauer. Der untere Kellerraum diente als Beinhaus. Über eine Treppe gelangt man zu der auf der Nordseite gelegenen Tür, die die Jahreszahl 1660 trägt. In einer Rundbogennische oberhalb der Tür steht eine Figur des heiligen Michaels. Unter der Marienfigur befinden sich das Wappen des Pfarrers Matthias Dormanns und die Jahreszahl 1752. Das saalartige Schiff der Kapelle hat eine Flachdecke, die mit einem großen, ovalen Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert verziert ist: Es zeigt den Höllensturz und den Erzengel Michael. Das Rippengebäude der achteckigen Apsis ist in fünf Kappen unterteilt. Innerhalb der Apsis sind zwei Türen angebracht, deren Holzfüllung mit Engelsköpfchen und Rocaillewerk verziert ist. Ein Gemälde der heiligen Barbara schmückt die Südwand der Kapelle. Neben der Türe des südlichen Seitenschiffes steht ein muschelförmiger Weihwasserstein aus Marmor.
Die Sankt Michaelskapelle ist ein geschütztes Kulturdenkmal und ist in dem Verzeichnis der Kulturdenkmäler der Stadt Koblenz eingetragen.
(Simon Künzel und Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Koblenz. Denkmalverzeichnis kreisfreie Stadt Koblenz, 2. Juni 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
Michel, Fritz (1937)
Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Koblenz. Düsseldorf.
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