Am Tweböhmer 1 -23 / An der Heide, Bergarbeitersiedlung Stahlhäuser (Wohnhäuser)1928/ 29Der Ortsteil Habinghorst wegen der Zeche Victor, des 1913 in Produktion gehenden Werks Rauxel der Gesellschaft für Teerverwertung und der Rütgerswerke einer der größten Räume des werksgebundenen Wohnungsbaus der 1920er im Ruhrgebiet. 1928/29 in westlicher Fortsetzung der „Alten Kolonie“ für die „Westfälische Heimstätte, Münster“ nach Entwürfen des Baurats Groepler eine Mietshaussiedlung mit 131 Gebäuden und 186 Wohnungen gemäß den städtebaulichen und architektonischen Prinzipien der Zwanziger Jahre entstanden.
Die südwestliche Parzelle am Rand der Siedlung der Standort eines jetzt stark umgebauten Bauernhauses, in der Mitte dieser Siedlung 36 Stahlhäuser, geplant von der „Stahlhaus GmbH Duisburg/ Dortmund, Königswall 8a“, 1928/29 zeitgleich mit der Siedlung ausgeführt, zwei weitere geplante Stahlhäuser nicht verwirklicht. Für den Kreis Recklinghausen einzigartige Stahlhaussiedlung (eine weitere in Dortmund-Westrich). Die Häuser in kaum veränderten Zustand und darum von hohem Zeugniswert für die geschichtliche und stadtbaugeschichtliche Entwicklung Castrop-Rauxels und die Hochindustrialisierung zwischen den beiden Weltkriegen.Das Stahlhaus wohl als erster ausgereifter Versuch anzusehen, Wohnhäuser in Fertigbauweise kosten- und zeitsparend zu montieren und handwerkliches Bauen durch industrielle Fertigung und Montage durch Ungelernte abzulösen. Als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und einer Möglichkeit zur Begegnung der seinerzeitigen Not an Kleinwohnungen breit unterstützt. Zudem auch Möglichkeit zur dringend erforderlichen Absatzsteigerung der sowohl in England als auch in Deutschland daniederliegenden Stahlindustrie. Nach dem Ersten Weltkrieg bis 1925 in England entwickelt und 1928 in beiden Ländern wohl mehrere Tausend solcher Stahlhäuser errichtet. Zeitgenössische Kritik an den oft zu engen Raumverhältnissen, den drohenden Korrosionsschäden sowie dem entweder sehr unscheinbaren oder aber zu sehr kaschierten Äußeren. Deutsche Modelle auf der Leipziger Baumesse 1927 vorgestellt. Im Ruhrgebiet anscheinend das Stahlwohnhaus der „Vereinigten Stahlwerke Duisburg“ in Verbreitung wie auch die Häuser in Habinghorst. Nach 1930 als durchaus anerkannte Bauweise in der Fachwelt jedoch kaum mehr diskutiert, dazu dann ab 1933 erhöhter Stahlbedarf für die wieder auflebende Rüstungsindustrie. Muster aber auch als Holzkonstruktion bewährt und als Barackenbau und bei Notunterkünften auch im Zweiten Weltkrieg verwendet.
Die in Rede stehende Siedlung als sechs traufständige, eingeschossige Einfamilienreihenhäuser in Zeilenbauweise zu je sechs Häusern in Hausgärten mit kleinräumigem, funktionalem Grundriß unter pfannengedeckten Walmdächern. Tragende Außenwände aus verschraubten Stahlblechplatten, innen mit Leichtbaustoffen verkleidet. Raumteilungswände ganz aus Leichtbaustoffen. Treppen und Dachstühle aus Holz. Die Stahlhaus-Siedlung Habinghorst ist eine in den Zwanziger Jahren gleichzeitig mit Massivbauten errichtete Wohnraumalternative, deren Nutzung auf die Modernität und Experimentierfreudigkeit der Bauverwaltung der Stadt Castrop-Rauxel und der Westfälischen Heimstätten Gesellschaft schließen läßt, denn die Stahlbauweise war erst 1925 - 1927 entwickelt worden. Nicht denkmalwert die nach Kriegszerstörung erneuerten Stahlhäuser An der Heide 3 und 5. Das teilerneuerte Stahlhaus Am Tweböhmer 13 trotz der Erneuerungen Bestandteil des Baudenkmals.
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